Gymnasium Neu Wulmstorf und Muleba in Tansania haben intensiven Kontakt. Spenden und Projekte helfen in Afrika

Neu Wulmstorf. Klaus Fischer legte mit seinem Schreiben an die Schulleitung der Kishoju Secondary School in Muleba (Tansania) den Grundstein für eine Freundschaft, die das Gymnasium Neu Wulmstorf bis heute prägt. Das zehnjährige Bestehen der Schulpartnerschaft sollte eigentlich schon im Sommer unter freiem Himmel gefeiert werden. Stattdessen luden die Initiatoren nun ins Forum des Gymnasiums ein, um sich gegenseitig „zufrieden auf die Schulter zu klopfen“, wie Schulleiter Peter Lindemann betonte.

Die Schulpartnerschaft ist von einem Motto geprägt, das sich bis heute wie ein roter Faden durch die Geschichte zieht, sagte Klaus Fischer in seiner Ansprache. „Immer schön langsam. So war es und so ist es immer noch“, betonte der Erdkunde-Lehrer, der sich seit Jahren mit viel Engagement um einen intensiven Kontakt mit der tansanischen Schule bemüht.

Gemeinsam mit seiner Kollegin Sybille Schur-Gieselberg reiste er zuletzt im vergangenen Jahr für zwei Wochen nach Muleba. Anlass für den dritten offiziellen Besuch in Tansania war ein Wechsel an der Spitze der Schule. In den Jahren zuvor hatten sich die Neu Wulmstorfer schon für den Bau eines Wassertanks eingesetzt, Gebäude reparieren lassen, Computer organisiert und von Spendengeldern Schulmaterialien für die Kinder besorgt.

Im neuen Jahr sollen zwei weitere ehrgeizige Projekte angeschoben und finanziert werden. Konkret geht es dabei um 3350 Schulbücher und Toilettenanlagen für 800 Schüler. Dafür stellt das Gymnasium rund 20.000 Euro Spendengelder zur Verfügung. Zur Finanzierung trägt unter anderem das Patenschafts-Prinzip bei. Mehr als 321 finanzielle Unterstützer haben sich seit 2008 daran beteiligt und ermöglichten so den Kindern in Muleba den Schulbesuch, den diese von der sechsten Klasse an selbst bezahlen müssen.

Erick Nyomi, der seit drei Monaten im Infozentrum für Globales Lernen der „Bramfelder Laterne“ arbeitet und auf Einladung der Schule am Fest teilnahm, machte deutlich, dass eine Partnerschaft zwischen zwei Schulen vor allem bedeuten müsse, voneinander zu lernen. „Das ist ein lebenslanger Prozess, von dem am Ende alle profitieren werden“, sagte der 22-jährige Mann aus Daressalam.

Peter Lindemann lobte schließlich die gewachsene, vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den Schulen. „Die Unterschiede der Länder, der Kultur und der Traditionen zwischen Deutschland und Tansania sind groß. Wir haben aber auch die wichtige Erkenntnis gewonnen, dass es viele Gemeinsamkeiten gibt. Hier und dort sind Schüler, die lernen wollen – und Lehrer, die ihnen etwas beibringen“, so der Schulleiter. Für das „Innenleben“ des Neu Wulmstorfer Gymnasiums sei die Partnerschaft von unschätzbarem Wert. „Die gesamte Schülerschaft ist mit Projekten und AGs komplett in die Partnerschaft eingebunden. Unsere Schüler lernen so bereits ab Klasse sechs über den eigenen Tellerrand zu schauen.“