Zwar hat es die Bürgerschaft noch nicht beschlossen, aber die SPD-Fraktion.

Neuwiedenthal. Und dank ihrer absoluten Mehrheit ist deren Beschluss, den Neubau des Hauses der Jugend (HdJ) Neuwiedenthal zu finanzieren, eine sichere Vorentscheidung.

Das bestehende Gebäude des HdJ ist etwa 40 Jahre alt und stark sanierungsbedürftig. Ähnliches gilt für die Gebäude der Stadtteilschule Süderelbe, auf deren Gelände sich das HdJ befindet. Schon länger hatten Bezirksverwaltung und Kommunalpolitik eine Gesamtlösung im Blick. Der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Matthias Czech dazu: „Das Haus der Jugend soll in den vorhandenen Schulbau integriert werden. Das Regionale Bildungs- und Beratungszentrum und die Straßensozialarbeit sollen ebenfalls auf das Gelände der Stadtteilschule Süderelbe kommen.“

Seine Fraktionskollegin Brigitta Schulz ergänzt: „Die Idee eine Art Campus zu schaffen, wurde uns beim Besuch unseres Fraktionsvorsitzenden Andreas Dressel im Sommer hier im Stadtteil vorgestellt. In den Gesprächen mit den Einrichtungen entstand die Idee, die Institutionen an einem Standort zu bündeln, um Synergien zu nutzen.“ Bislang war aber nur die Totalsanierung der Schule finanziert.

Schulz und Czech sind hochzufrieden mit der Fraktionsentscheidung. Wie die Pläne im HdJ selbst aufgenommen werden, ist unsicher. Kein HdJ-Mitarbeiter wollte sich äußern. Fest steht: Die Einrichtung würde sich räumlich verkleinern – einerseits. „Anderseits“, erklärt Harburgs Sozialdezernent Holger Stuhlmann, „sollen die verschiedenen Einrichtungen auch viele Räume gemeinsam nutzen.“ Angedacht sei zum Beispiel, dass dem HdJ nachmittags Werkstätten oder Musikräume der Schule zur Verfügung stehen. Wer bei der Raumnutzung das Sagen hat, ist allerdings offen und birgt erfahrungsgemäß Konfliktpotenzial.

Was auf alle Fälle gefunden werden muss, ist ein Name für das Kind: Der maoistisch anmutende Arbeitstitel „Haus am Quellmoor auf dem Campus Süderelbe – ein Bildungsdorf für Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene, Eltern und Familien“ ist schlicht zu sperrig.