Künstler Werner Krömeke kann sein Binnenhafen-Projekt starten. Ausstellung in der Helms-Lounge

Harburg. „Sie machen die Geschichte eines Ortes erlebbar“, lobte Hausherr Rainer Maria Weiß den Künstler Werner Krömeke bei der Eröffnung von dessen Ausstellung auf der Empore der Helms-Lounge. Krömeke plant, die Speicherfassaden im Harburger Binnenhafen mit historischen Bildern zu versehen (das Abendblatt berichtete). In der Helms-Lounge stellt Krömeke zum einen dieses Projekt vor, zum anderen zeigt er Architekturmalerei. Werner Krömeke hat Architektur und bildende Kunst studiert und sein Werk kombiniert stets beides.

Im Harburger Binnenhafen will er den Speicherfassaden Lebendigkeit zurückgeben. „Als diese Gebäude noch Hafenspeicher waren, brummte hier das Leben“, sagt er. „Überall wurde gearbeitet und es waren Menschen zu sehen. Bei der jetzigen Nutzung der Speicher als Bürogebäude oder Parkhäuser verschwinden die Leute aus dem Stadtbild. Man kann sich auch nicht mehr vorstellen, wie es hier früher war.“

Krömekes Idee: Nach historischen Fotografien gefertigte lebensgroße Bilder, sei es auf Platten gedruckt und am Haus befestigt, sei es direkt auf die Fassade gemalt, zeigen Menschen in historischen Arbeitssituationen, zum Beispiel Schauer- und Quartiersleute, die einen Ewer entladen und dessen Fracht auf den Speicherböden einlagern.

Einen ersten Teil des Projektes kann Krömeke schon in den nächsten Wochen zu verwirklichen beginnen. Mit den Gebäudeeigentümern des Palmspeichers war er sich schnell einig. Auf der Wasserseite des Speichers wird eine Arbeitsszene abgebildet.

Den Binnenhafen lernte Krömeke erst vor wenigen Jahren bei einem Spaziergang mit seiner Frau kennen. Seitdem ist er von Harburg begeistert, auch über den Hafen hinaus: Am Alexander-von Humboldt-Gymnasium hat er einen Lehrauftrag und gestaltet mit Kunstkursen die Schule neu.

Seine Fotografien hatte Krömeke bislang von der Geschichtswerkstatt Harburg. Helms-Museums-Direktor Weiß versprach ihm jetzt Zugang zu den Museumsarchiven.