Stadt-Schulausschuss stimmt für den Ausbau von drei Einrichtungen für den Ganztags-Unterricht

Winsen. Die Kreisstadt setzt nun ihre Strategie für Ganztagsangebote an Grundschulen um. Der Schulausschuss hat bei einer Enthaltung den Ausbau der Hanseschule, der Schule am Borsteler Grund und der Schule am Ilmer Barg zugestimmt. Damit werden in den kommenden beiden Jahren rund sieben Millionen Euro investiert. Die Entscheidung zugunsten der Ganztagsschule und damit gegen weitere, länger geöffnete Horte, bleibt dabei aber bei SPD, Grünen und Freien Winsenern umstritten. Das neue Angebot soll zum Schuljahr 2016/17 starten.

Insgesamt geht es bei den Projekten um neue Klassenräume sowie den Aus- und Neubau von Mensen. Mit bis zu fünf Millionen Euro geht die höchste Summe an die Schule am Ilmer Barg. Hier sind neben einer größeren Mensa 13 neue Unterrichtsräume geplant. Die Stadt verhandelt mit dem Landkreis über Zuschüsse. Mit einem Darlehen, für das keine Zinsen anfallen würden, könnte die Hilfe mehr als zwei Millionen Euro erreichen, wie der Erste Stadtrat Christian Riech sagte.

Mit dem Schulausbau bleibt nun aber für 2015 kein Spielraum mehr für weitere Vorhaben. „Planerisch können wir 2015 nicht noch mehr leisten und wir geraten zudem haushalterisch an unsere Grenzen“, sagte Bürgermeister André Wiese (CDU). Unumstritten ist aber, dass die Sporthallen an der Alten Stadtschule und am Ilmer Barg reif für einen Abriss sind. „Es muss etwas geschehen“, sagte Angelika Teuchert (CDU), die auch Leiterin der Stadtschule ist. Vor allem die Heizung bereitet Sorgen. Auch für die Halle am Ilmer Barg, deren Abmessungen nicht ausreichend sind, ist eine Renovierung nicht mehr sinnvoll. „Vielleicht können wir 2016 mit den Planungen beginnen. Aber wir schaffen nicht alles sofort“, sagte Wiese. Zwar soll über die Turnhallen noch einmal in den Fraktionen beraten werden, für die der Auschussvorsitzende Norbert Rath (SPD) weitere Informationen von der Verwaltung forderte.

Doch die Zeit wird knapp. So wird voraussichtlich bei der für den Etat 2015 entscheidenden Ratssitzung das Thema noch einmal diskutiert. Für 2014 beendet ist dagegen die Diskussion über eine bessere Nachmittagsbetreuung an der Grundschule Pattensen. Alle fünf Alternativen sowie eine von Erhard Schäfer (Grüne) vorgeschlagene Containerlösung für den Ausbau des Hortes wurden von wechselnden Mehrheiten abgelehnt. Jetzt soll das Ergebnis einer Anfang 2015 geplanten Umfrage nach dem Bedarf abgewartet werden.

Insgesamt steigen die Ausgaben der Stadt an die Betreiber der Krippen, Kindergärten und Horte 2015 von 7,305 Millionen auf 7,541 Millionen Euro. Es ist die drittgrößte Ausgabe der Stadt nach der Kreisumlage und den Personalkosten. Scharfe Kritik gab es am Rechenwerk von Andreas Waldau (Freie Winsener). Für den Politiker sind die Einnahmen der einzelnen Träger nicht nachvollziehbar und mit knapp 1,4 Millionen Euro für 2013 zu niedrig, was die Stadt belasten würde. Allerdings gilt seit 1. August eine neue Gebührenordnung, deren Auswirkungen erst Ende 2015 absehbar sein werden.

Neben Waldau ließ auch Schäfer die Sitzung nicht ohne Geplänkel mit Wiese verstreichen. Der Grüne monierte die Übernahme von 15.000 Euro für Reparaturen an der Kita Eckelmannstraße, die dem DRK-Kreisverband Harburg-Land gehört. „Investitionen in Anlagen, die uns nicht gehören, sind rechtswidrig“, sagte Schäfer. Die Kostenübernahme ist aber im Betreibervertrag geregelt. Sichtlich genervt forderte Wiese Schäfer auf, doch die Kommunalaufsicht einzuschalten. „Aber kann es nicht sein, dass sie dort zuletzt gescheitert sind?“, so Wiese. Schließlich wurden die 15.000 Euro gegen die Stimmen von SPD und Grünen genehmigt.