Mindestens zehn Stationen sollen in Harburg ausgewiesen werden. Bezirk Mitte ist der Vorreiter

Harburg. So leicht lassen sich Harburgs Liberale nicht aus dem Sattel werfen. Nachdem ihr Antrag, öffentliche Luftpumpstationen für Radler in Harburg einzurichten, im September von der Bezirksversammlung abgeschmettert worden war, warben sie für ihre Idee am Mittwochnachmittag mit einer Aktion auf dem Herbert-Wehner-Platz vor dem Karstadt-Kaufhaus: Zwei Stunden lang konnten Passanten, die dort mit Rädern unterwegs waren, Luft für ihre Pneus tanken.

„Mitte Oktober wurde im Bezirk Mitte eine solche Station eingeweiht, fünf weitere sollen folgen. Es gibt für uns keinen ersichtlichen Grund, warum so etwas nicht auch südlich der Elbe möglich sein soll“, so der FDP-Abgeordnete Carsten Schuster. Mit solchen Schritten könnten auch mehr Harburger animiert werden, statt Auto lieber Fahrrad zu fahren.

Heinz-Hermann Tilge gehört schon zu den emsigen Kurblern. „Ich finde die Aktion gut, kenne so etwas auch aus Oldenburg. Schließlich werden Luftpumpen oft gestohlen. Da wäre es gut, wenn es viele solcher Stationen gäbe.“

In ihrem Regierungsprogramm hatte die SPD angekündigt, den Radverkehrsanteil bis 2015 auf 18 Prozent steigern zu wollen. Schuster: „Das finden die Liberalen sehr vernünftig. Doch um dieses Ziel erreichen zu können, müssen die Rahmenbedingungen für Radfahrer in allen Bezirken deutlich verbessert werden.“ Städte, die ihren Radverkehrsanteil in den vergangenen Jahren deutlich erhöht hätten, würden neben großen Projekten wie dem Ausbau des Radwegenetzes auch auf viele kleine Maßnahmen setzen, um so das Radfahren attraktiver zu machen.

Die Stadt Kopenhagen hat hier aus Sicht der Liberalen eine Vorreiterrolle übernommen. Dort könnten Radfahrer ihre Räder an öffentlichen Luftpumpstationen jederzeit mit Luft versorgen. Die ersten Städte in Deutschland wie Münster seien diesem Beispiel bereits gefolgt und hätten ebenfalls solche Stationen eingerichtet.

Deshalb fordert die FDP Harburg auch weiterhin, in Hamburgs Süden zunächst mindestens zehn Standorte zur Einrichtung von öffentlichen Luftpumpstationen für Radfahrer auszuweisen. Dabei sollen insbesondere Standorte in der Nähe von Einkaufszentren, S-Bahn-Stationen, Schulen und der Technischen Universität geprüft werden. Die Kosten für solche Stationen liegen derzeit zwischen 2000 und 3000 Euro.