Jörn Kempinski und Gert Eggert sind als neue Knopfsergeanten in die Gemeinschaft der Gilde-Königsgarde aufgenommen worden

Harburg. Das hat Tradition. Wer weiß, vielleicht haben sich die Knopfsergeanten der Harburger Schützengilde von 1528 schon zu Gründungszeiten mit Grünkohl und einem Gläschen Schnaps einen schönen Herbstabend genehmigt. Am Wochenende war es jedenfalls wieder soweit. Im Weißen Salon des Privathotels Lindtner Hamburg an der Heimfelder Straße 123 waren fast alle Knopfsergeanten zusammengekommen – etwa 100 der insgesamt 127 Angehörigen der Schützenkönigs-Garde. Aber es ging wie immer nicht nur um gutes Essen und Trinken sondern auch um die Einführung neuer Knopfsergeanten. Diesmal wurden Jörn Kempinski und Gert Eggert in den Kreis derer aufgenommen, die als Knopfsergeanten die Aufgabe haben, den König in seiner Amtstätigkeit zu unterstützen.

Wie immer gab es vor dem eigentlichen Schmaus im Weißen Salon die Visite einer Knopfsergeantenabordnung einschließlich des Königs Ulf Schröder – in der Küche mit Blick in den Grünkohl-Topf und einer Kostprobe. Sebastian Lohmann, stellvertretender Küchenchef im Hotel Lindtner, hatte offensichtlich dafür gesorgt, dass alle Zutaten bestens zusammengebracht und abgeschmeckt worden waren, denn das Lob der Vorkoster ließ nicht lange auf sich warten. Das eigentliche Festmal der „Knöpfe“ war dann erst in den frühen Morgenstunden, gegen vier Uhr, beendet. Gesprächsstoff war bis dahin nicht ausgegangen. Und wer bezahlt am Ende die Rechnung? Da müssen die beiden Neuen ihr Portemonnaie zücken. Allerdings begleicht die Gemeinschaft der Knöpfe etwa die Hälfte der Zeche.

Der neue Knopfsergeant Jörn Kempinski, 47 Jahre alt, ist seit mehr als zehn Jahren Mitglied der Gilde. Er gehört dem Schießclub Scharnhorst an und ist dessen Clubpräsident. „Ich gehöre vielen Gilde-Sektionen an und bin unter anderem auch Mitglied der Fahnenjunker“, berichtet Kempinski. Beruflich ist er Mitinhaber des Harburger Bestattungsinstituts Lehmann & Knüppel. Gert Eggert, 68 Jahre alt, war bis 2006 in leitender Position bei der Hamburger Polizei tätig, unter anderem am Harburger Polizeikommissariat 45 an der Nöldekestraße. Eggert bezeichnet sich als reinen Sportschützen aus der Sportvereinigung der Harburger Schützengilde. „Ich bin angetan, dass ich als Sportschütze in den Kreis der Knopfsergeanten aufgenommen worden bin. Ich fühle mich geehrt,“ sagt Eggert. Als Sportschütze war Eggert schon mehrfach Hamburger Landesmeister und war bei Wettkämpfen um die Deutsche Meisterschaft auch häufiger unter den Top-Ten. Aber am jährlichen Vogelschießen hat sich der Sportschütze bislang nicht beteiligt. Vermutlich weil er dann jedes Jahr den Vogel abschießen und König werden würde.