Buchholzer Stadtplanungsausschuss berät über Wohnen auf dem Ritscher-Gelände

Buchholz/Sprötze. Große Pläne für Sprötze: Der Buchholzer Stadtplanungsausschuss hat am Mittwoch einstimmig empfohlen, dass die Verwaltung das Bauleitverfahren für die „neue Mitte“ eröffnet. Anlass ist der Wunsch des örtlichen Edeka-Marktes, sich zu vergrößern. Der Rahmenplan hierzu war auf Veranlassung des Ortsrates entworfen worden, er wurde im Juli der Öffentlichkeit in Sprötze vorgestellt. Vorgesehen ist, dass der Edeka-Markt auf ein Grundstück schräg gegenüber dem jetzigen Standort zieht, wo mehr Ladenfläche und auch mehr Parkplätze zur Verfügung stünden. Für das alte Gelände soll ein Nachnutzungskonzept entwickelt werden. Mit dem zügigen Bau eines neuen Supermarktes ist nicht zu rechnen: Das Bauleitverfahren wird ein Jahr dauern, zudem müssen Grundstücke den Besitzer wechseln.

Desweiteren entsteht ein Wohngebiet auf dem früheren Ritscher-Gelände an der Bürgermeister-Kröger-Straße. Das Unternehmen, das dort jetzt ansässig ist, verlegt seinen Betrieb nach Seevetal. Die Itzehoer Projektgesellschaft May & Co. will dort 50 Grundstücke erschließen, die mit bis zu 20 Einzel-, 12 Doppel-, 13 Reihen- und zwei Mehrfamilienhäusern bebaut werden können. Die Grundstücke sollen 600 bis 700 Quadratmeter groß werden. Das Gebiet, für das der Flächennutzungsplan geändert und ein Bebauungsplan aufgestellt werden muss, umfasst auch einen Teil des angrenzenden Waldes sowie des benachbarten Sportplatzes.

Dies sorgte beim Ausschuss und beim Sprötzer Ortsrat, der an der Sitzung teilnahm, für Unmut. Peter Kröger (UWG) warnte vor einer Wiederholung des Problems an der Wiesenstraße, wo Anwohner, Sportler und Stadt um die Nutzung eines Kunstrasenplatzes streiten. Gudrun Eschment-Reichert (SPD) hatte „erhebliche Bedenken“ und regte an, die Flächen anders aufzuteilen. Peter Kaufhold von der Verwaltung betonte, es handele sich um einen Trainingsplatz ohne Punktspielbetrieb. Ein Lärmgutachten werde erstellt.

Der geringe Abstand der Bebauung zum Wald kam beim Ortsrat nicht gut an. Regulär müssen Häuser aus Sicherheitsgründen 35 Meter Abstand zum Wald haben. Dies wird umgangen, indem man den Wald stufenartig anlegt, also am Rand niedrigere Gehölze anpflanzt. „Warum müssen die Häuser dem Wald weichen und nicht umgekehrt“, fragte Ortsbürgermeister Gerd Ulrich (Grüne). Zudem sei die Anordnung der Gebäude eintönig und integriere sich nicht gut in die Ortschaft. Der Planungsausschuss empfahl dem Verwaltungsausschuss somit die Zustimmung unter Berücksichtigung der Anregungen des Ortsrates. Die SPD beantragte, in dem Gebiet geförderten Wohnungsbau zu ermöglichen.