Keine Kooperation mit der IGS in Hittfeld. Für den Ausbau der Schule wird es eng. CDU will zunächst eine Nachtragshaushalt aufstellen

Winsen. Die Zukunft der Oberschulen in Nenndorf und Meckelfeld steht vorerst nicht mehr zur Debatte. Eine möglicher Wandel zu Außenstellen der IGS Hittfeld ist vom Tisch. Das ist das Ergebnis der Sitzung des Schulausschusses des Kreises am Mittwochabend. Der Landkreis wünscht den Erhalt der Schulen ausdrücklich und sieht von einer Neuorganisation ab, heißt es in dem einstimmigen Beschluss. Wie die Platznot an der IGS geregelt werden soll, ist damit jedoch nicht klar. Fakten werden voraussichtlich erst geschaffen werden, wenn der Kreis zum Jahresbeginn einen Nachtragshaushalt aufstellt.

Der Beschluss und das Einvernehmen waren dabei vor allem dem Schuldezernenten Friedrich Goldschmidt zuzuschreiben, der die kontroverse Diskussion in wenigen Sätzen zusammenfasste. Danach gilt jetzt: Der Kreis bekennt sich nicht nur dazu, gute räumliche Rahmenbedingungen für die IGS in Hittfeld zu schaffen, sondern räumt der Erweiterung der Schule die höchste Priorität ein. Dabei werden Container allenfalls als Übergangslösung angesehen. Auch der Ausschussvorsitzende Jörn Lüttjohann trug viel dazu bei, dass die Sitzung, zu der rund 60 Lehrer, Schulleiter und Kinder sowie interessierte Bürger gekommen waren, entspannt verlief. Der CDU-Politiker verbat sich ausdrücklich spontane Beifallskundgebungen aus dem Publikum, ließ aber gegen Ende der Diskussion auch den für die Politiker gedachten Kuchen unter den Besuchern verteilen. Den Beifall nach der Entscheidung nahm er dann ohne Einwand hin.

Klar ist: Für den Ausbau in Hittfeld, der auch für das gleich neben der IGS liegende Gymnasium geplant ist, wären allein in den kommenden Jahren 7,5 Millionen Euro notwendig. Der Kreis-Fraktionsvorsitzende der CDU, Hans-Heinrich Aldag, geht zudem davon aus, dass im gesamten Schulbereich Vorhaben für 17 bis 18 Millionen Euro zu finanzieren wären. Vor der Hintergrund der Belastungen des Haushalts stellte er klar: „Das kriegen wir nicht gebacken.“ Erst nach einem Kassensturz sei eine Entscheidung über die Zukunft der Schulen möglich. Während sich die Grünen und die SPD noch eher mit Container-Lösungen anfreunden könnten, sieht die CDU darin wenig Sinn. „Damit schieben wir die Probleme nur vor uns her“, sagte Aldag. Ob das Gymnasium und die IGS künftig enger zusammenrücken oder versucht wird, bei der IGS mit nur vier statt fünf Parallelklassen auszukommen und so Kosten zu sparen: Das ist noch offen.

Leichter tat sich der Ausschuss trotz der Haushaltslage damit, künftig die vom Land Niedersachsen nicht mehr komplett abgedeckten Gehälter von pädagogischen Fachkräften in Haupt- und Oberschulen zu übernehmen. Dabei handelt es sich um Tariferhöhungen bei den Angestellten des Kreises, die die konstant bleibenden Sätze des Landes übersteigen. Für 2015 geht es um 35.000 Euro. Das Defizit von 2014 über 27.700 Euro kann die Verwaltung noch durch Einsparungen ausgleichen. „Den Mehrbedarf sollten wir akzeptieren“, sagte Goldschmidt. Dem stimmte der Ausschuss einstimmig zu. Brigitte Somfleht: „Es handelt sich um eine wichtige Arbeit und eine überschaubare Summe.“