Die Grünen lehnen den Koalitionsplan für eine Verlagerung aus dem Binnenhafen auf die B 73 strikt ab

Harburg. Der Schwerlastverkehr, der täglich durch den Binnenhafen fließt, wird zunehmend zum Problem. Wie berichtet, nutzen Lkw-Fahrer den Binnenhafen als Abkürzung, um vom Hamburger Hafen auf die A1 zu kommen. Ebenso fahren die Trucker, die von der A1 in Richtung Autobahnauffahrt Moorburg müssen, quer durch das Vorzeige-Neubaugebiet Binnenhafen. In ihrem Koalitionsvertrag hatten SPD und CDU auch über dieses Thema verhandelt. Beide Parteien waren zu dem Schluss gekommen, dass andere Wege gefunden werden müssten, den Binnenhafen vom Schwerlastverkehr zu entlasten, solange es noch keine Hafenquerspange gibt, die genau diese Verkehre aufnehmen soll, und solange die Seevestraße nicht verlegt ist. Für diese Maßnahmen ist indes derzeit kein Geld da.

Die SPD favorisiert dabei die Umleitung des Schwerlastverkehrs auf die Bundesstraße73. „Parallel dazu fordern wir, dass die Bundesstraße zeitnah mit lärmminderndem Asphalt belegt wird. Immerhin ist es ein Bundesverkehrsweg“, sagt SPD-Fraktionschef Jürgen Heimath. Etwas überrascht zeigt sich Heimath jetzt über den Antrag der Fraktion Bündnis90/Die Grünen, der jetzt im Hauptausschuss zur Debatte an die Bezirksversammlung überwiesen wurde. die Grünen lehnen eine Mehrbelastung der B73 durch den Schwerlastverkehr aus dem Binnenhafen strikt ab. Aus ihrer Sicht, so die Fraktion der Grünen, müsse „dieser Schwerlastverkehr soweit wie möglich durch intelligente Logistik reduziert beziehungsweise auf Schiene und Schiffe verlagert“ werden.

„Eine Entlastung eines bezirklichen Gebietes vom Schwerlastverkehr darf nicht auf dem Rücken von schon hoch lärm- und emmissionsbelasteten Anwohnern in einem anderen Gebiet erfolgen“, begründet Robert Klein von den Grünen den Antrag seiner Fraktion. Den Anwohnern an der B73 im Bereich Heimfeld beispielsweise sei kaum mehr Verkehr zuzumuten. „Mit täglich 30.000 bis 40.000 Fahrzeugen gehört die Bundesstraße zu den hochgradig durch Lärm und Schadstoffemmissionen belasteten Straßen“, sagt Klein.

Aus Sicht der Großen Koalition aber, so Heimath, sei dieser Antrag der Grünen-Fraktion eine schallende Ohrfeige für die Menschen, die jetzt schon im Binnenhafen lebten. Aus diesem Grund, und weil es eben keine Alternativen zur B73 gibt – weder auf dem Wasser, noch auf der Schiene – würden SPD und CDU den Antrag in der Bezirksversammlung ablehnen.

Eine erste Nagelprobe für die B73 wird es bereits Anfang kommenden Jahres geben. Dann wird die Klappbrücke über den Östlichen Bahnhofskanal saniert und damit die Verbindung zwischen Nartenstraße und Veritaskai gesperrt. Der Verkehr soll über die Bundesstraße umgeleitet werden.