Bauausschuss der Stadt bringt Planung für die Innenstadt auf den Weg. Parkhaus am Bahnhof wird deutlich teurer

Winsen. Der Bauausschuss und Bürgermeister André Wiese (CDU) bringen die Sanierung der City der Kreisstadt voran. Mit großer Mehrheit haben die Politiker am Dienstagabend 50.000 Euro für ein Entwicklungskonzept der Rathausstraße bewilligt. Zudem gibt es jetzt auch einen, wenn auch knappen, Beschluss für die Arbeiten an den Straßen des Innenstadtrings. Mit der Modernisierung von Fahrradwegen und Bürgersteig sollen sie gut 1,5 Millionen Euro kosten. Die wichtigste Veränderung für den Haushalt 2015 sind die höheren Kosten für den Bau des Parkhauses am Bahnhof. Sie steigen von 5,8 auf 6,8 Millionen Euro, weil für die Zukunft eine Erweiterung möglich werden soll. Die von Kämmerer Matthias Parchatka präsentierten Zahlen wurden mit sechs Ja-Stimmen bei Enthaltungen von SPD und Grünen angenommen.

Für die Neugestaltung der Rathausstraße hatte Wiese „herzlich um Zustimmung“ gebeten. Er bekam sie. „Wir sollten nicht lange diskutieren, sondern die Gelegenheit beim Schopf packen“, sagte der Bürgermeister. Denn solche Projekte können von Land und Bund gefördert werden. „Dies setzt jedoch ein aktuelles Konzept voraus, das nicht älter ist als ein Jahr ist und dazu eine breite Bürgerbeteiligung im Rahmen einer städtebaulichen Sanierungsmaßnahme“, sagte Planerin Angelina Gastvogel. Doch die Chancen seien gut und bei einer Anmeldung der Maßnahmen bis Anfang Oktober 2015 könnte der Bau 2017 beginnen. Das wäre dann nach der Fertigstellung der Luhebrücke sowie des Innenstadtrings. Die Kosten würden zu je einem Drittel auf Bund, Land und Gemeinde aufgeteilt. „Wir könnten einen siebenstelligen Betrag von außen hereinholen“, sagte Wiese.

Die Folge war große Zustimmung. „Selbst wenn wir keine Förderung erhalten, ist das Geld gut angelegt“, sagte Eckard Rohde (CDU). Schließlich könne man in jedem Fall auf erhobene Daten zurückgreifen, so Matthias Hüte (Freie Winsener). Der Ausschussvorsitzende Bernd Meyer (Grüne) verwies darauf, dass Bürger, Anwohner und Ladeninhaber ausreichend beteiligt werden müssten. Nur Ottmar Frey (Winsener Liste/FDP) fürchtet, dass das Projekt durch Förderauflagen teurer werden könnte und stimmte mit Nein.

Mit Fünf gegen vier Stimmen wurde auch die Planung für die Sanierung des Innenstadtring zwischen Tönnhäuser Weg und Hansestraße auf den Weg gebracht. Dabei fiel die Entscheidung zugunsten der günstigeren Variante. Danach werden der Straßenasphalt und die Geh- und Radwege erneuert. So sollen Radfahrer künftig weiter sowohl den Bürgersteig als auch die Straße nutzen. Die SPD, Meyer und auch Rohde hatten sich, bei Rohde sogar gegen das Votum seiner eigenen Fraktion, für eine zweite Variante ausgesprochen. Sie befürworten einen Schutzstreifen für Zweiräder. Allerdings hätte dieser Ausbau, bei dem Bürgersteige hätten versetzt werden müssen, deutlich mehr gekostet – nach den Planungen 2,135 Millionen Euro. Die Baumaßnahmen sind für die Jahre 2015 und 2016 vorgesehen.

Für das Parkhaus am Bahnhof rechnet die Verwaltung mit Mehrkosten von einer Million Euro. Hintergrund dafür sind die ausgeweiteten Planungen. So soll zum einen die Statik verstärkt werden, um den Aufbau einer fünften Ebene für gut 120 Stellplätze möglich zu machen. Dazu ist ein Fahrstuhl geplant, der bis in den Tunnel der Unterführung unter den Gleisen reichen soll. „Das ist für Pendler optimal“, sagte Bauamtsleiter Andreas Mayer. Geplant sind Schranken an den insgesamt drei Eingängen. Das Parken soll voraussichtlich einen Euro am Tag und 120 Euro im Jahr kosten.

Die Stadt erwartet für das Haus eine Förderung durch die Landes-Nahverkehrsgesellschaft. Sie hilft im Höchstfall mit 800 Euro je Fahrrad- und 8000 Euro für jeden Pkw-Platz. Bei 300 Zweirad- und 540 Pkw-Plätzen ergibt sich eine Summe von 4,56 Millionen Euro. Baubeginn wird aber erst sein, wenn die Förderung sicher ist.