Vor etwa 400 Jahren, so wird vermutet, siedelten sich erstmals Juden in Harburg an.

Harburg. Und in diese Zeit fällt auch die Einrichtung des Jüdischen Friedhofs auf dem Schwarzenberg. Pröpstin Carolyn Decke erinnerte in ihrer Ansprache am Montagabend an die Verwüstung von Friedhof und Totenhaus durch Nationalsozialisten während der Pogromnacht am 10. November 1938. Im Anschluss war auch die Synagoge an der Eißendorfer Straße aufgebrochen worden, deren Überreste heute ein Mahnmal sind.

Die Pröpstin machte aber auch deutlich, dass die antijüdischen Ausschreitungen der Nationalsozialisten eine Vorgeschichte haben, die sich über Jahrhunderte zurück verfolgen lässt und auch in der heutigen Zeit noch immer kein Ende gefunden hat.

Manfred Schulz, Vorsitzender der Bezirksversammlung Harburg, warnte vor Intoleranz, Fremdenfeindlichkeit und dem Wegsehen bei Handlungen von Neonazis. Schulz: „Wir müssen aus begangenen Fehlern und Unrecht lernen.“ Die etwa 50 Teilnehmer der Gedenkveranstaltung, darunter auch Bezirksamtsleiter Thomas Völsch, schlossen die Gedenkveranstaltung ab mit einem Schweigemarsch vom Schwarzenberg zum Denkmal der Synagoge an der Eißendorfer Straße. Schulz und Völsch legten einen Kranz nieder.