TÜV-Nord-Statistik: Jedes dritte geprüfte Fahrzeug musste repariert werden, bevor die begehrte Plakette geklebt werden konnte

Buchholz. Insgesamt 48,9 Prozent der Autos, die im vergangenen Jahr beim Tüv in Buchholz-Steinbeck von den Sachverständigen vor Ort auf Herz und Handbremse gecheckt wurden, hatten keine Mängel. Bei immerhin 36,8 Prozent wurden erhebliche Mängel festgestellt. Sie mussten umgehend repariert werden, damit sie nicht zu einem Risiko im Straßenverkehr werden konnten. Außerdem wurden bei 14,1 Prozent geringe Mängel festgestellt, die ebenfalls schleunigst behoben werden mussten. Als völlig verkehrsunsicher wurden nur 0,11 Prozent aller Autos eingestuft. Dies ist zusammengefasst das Ergebnis einer Statistik, die der Tüv Nord am Montag veröffentlichte.

Der durchschnittliche Pkw, der in Buchholz geprüft wurde, war demnach 9,4 Jahre alt und hatte mehr als 113.000 Kilometer Laufleistung auf dem Tacho. Auch im Gesamtbereich des Tüv Nord ist eine Trendwende spürbar. Die Zahl der Autos mit erheblichen Mängeln geht erstmals zurück, die der ohne Mängel beim Tüv-Besuch steigt aber weiter, wie schon in den vergangenen Jahren.

Heiko Tamke, der Leiter der Buchholzer Tüv-Station, erläutert die Mängelentwicklung: „Die Hersteller bauen eigentlich gute Autos, die auch nach vielen Jahren noch gänzlich ohne Mängel auf unseren Straßen unterwegs sein können. Wenn sich die Autofahrer ein wenig mehr um Wartung und Pflege des Fahrzeugs kümmern und fällige Termine zur Inspektion und Instandhaltung wahrnehmen, ist das positiv für die Sicherheit auf unseren Straßen. Auch der kurze Check zum Beispiel der Beleuchtungsanlage vor Fahrtantritt sollte zur Regel werden. Wer sich ein wenig um sein Auto kümmert und es überdies in einer Fachwerkstatt warten lässt, kann der Tüv-Hauptuntersuchung gelassen entgegen sehen.“

Dass die Beleuchtungsanlage mitunter stiefmütterlich behandelt wird, zeigt auch die Verteilung der Mängelgruppen. Hier liegt „Licht, Elektrik“ in der Statistik wieder weit vorne. Und das, obwohl die Kontrolle der Beleuchtungsanlage und deren Reparatur in der Regel relativ einfach zu bewerkstelligen ist. Oftmals werden bei der HU sogar mehrere Beleuchtungsmängel an einem Fahrzeug entdeckt. Aber: die Mängelquote in diesem Bereich ist auch in diesem Jahr wieder zurückgegangen. Von 30,7 auf 29,9 Mängel pro 100 geprüfter Fahrzeuge. Die alljährliche Beleuchtungsaktion, die jeweils im Oktober auch vom TÜV durchgeführt wird, zeigt hier sicher auch ihre Wirkung.

Insgesamt ergibt sich in der Statistik als Reihenfolge für die am häufigsten auftretenden Mängelgruppen „Licht, Elektrik“, „Bremsen“, „Umweltbelastung“ und „Achsen, Räder Reifen“. Je älter die Fahrzeuge werden, desto höher ist die Zahl derjenigen, die im ersten Anlauf keine Tüv-Plakette bekommen. Die durchschnittliche Laufleistung, die neben dem Alter auch als verschleiß- und damit mängelursächlich anzusehen ist, liegt laut der Statistik jetzt bei den Dreijährigen bei immerhin 50.749 km und bei den Elfjährigen bei 133.255 Kilometren auf dem Tacho.

Als Auto mit den geringsten Mängeln im TÜV-Report 2015 wird der Mercedes SLK gelistet, der somit zum Gewinner der „Goldenen Plakette“ wird, die alljährlich vom Tüv vergeben wird. Telefonisch können Autobesitzer bundesweit unter 0800/8070600 oder online bei www.tuev-nord.de Termine zur Hauptuntersuchung vereinbaren.

Die Tüv Nord Group ist mit über 10.000 Mitarbeitern einer der größten technischen Dienstleister. Zu den Geschäftsbereichen gehören Industrie Service, Mobilität, IT und der Bereich der Bildung.