Der Hegering Tostedt feierte zum 20. Mal in Kakenstorf eine rauschende Ballnacht zwischen Tannengrün und Hochsitz

Kakenstorf. Gerade mal zwei Wochen dauerte es, dann waren die Karten für den zehnten Jägerball, den der Hegering Tostedt am Wochenende feierte, ausverkauft. 350 Gäste amüsierten sich am Sonnabend im Landgasthof zum Estetal in Kakenstorf aufs Beste. Schon am Eingang war jedem Besucher klar, wer hier feierte. Vor dem Gasthof war ein Hochsitz aufgebaut, beim Betreten des Gasthofs röhrte zur Begrüßung aus einem Lautsprecher ein Hirsch aus Leibeskräften. Jeder der langen Festtische trug an diesem Abend Namen wie „Brunftplatz“, „Nesträuber“ oder „Swineegels“ und war herbstlich dekoriert mit buntem Laub, Tannenzapfen, Bucheckern und Kastanien.

Heike Heins und ihr Mann, der Tostedter Hegeringleiter Dr. Helmut Heins, kümmern sich seit Anbeginn darum, dass der Jägerball immer wieder ein unvergessliches Erlebnis wird. Heike Heins sorgt dafür, dass der Saal dem Motto des Abends entsprechend geschmückt wird. Dafür hatte sie ein 20-köpfiges Team hinter sich, das sie beim Gestalten unterstützte. Die Männer hatten schon vor einer Woche Bäume und Büsche geschlagen, viele Mitglieder des Tostedter Hegerings brachten Bilder und vor allem Jagdtrophäen mit, um die Wände stilgerecht zu schmücken, „die Feinarbeit haben dann die Damen gemacht“, erzählt Heike Heins.

Zunächst begrüßte Dr. Helmut Heins mit einer launigen kleinen Ansprache die Gäste und wünschte frei nach dem Goethezitat, „hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein“, einen spaßigen Abend. Anschließend griffen die Mitglieder der Jagdhornbläsergruppe Tostedt zu ihren Instrumenten und bliesen zum Aufbruch zur Jagd auf der Tanzfläche. Die Band „Dream Boat“ hatte die Gäste gleich beim ersten Lied voll im Griff, beim Eröffnungstanz mit dem Helene Fischer Hit „Atemlos“ stürmten sie die Tanzfläche und amüsierten sich unter dem blinkenden Sternenhimmel, der an der Saaldecke glitzerte, bis tief in die Nacht.

Der Sternenhimmel hängt hier seit dem ersten Jägerball vor 20 Jahren, mit der Zeit wurde er zum Markenzeichen und erfreut die Ballgäste immer wieder aufs Neue. Deshalb ließen es sich viele Gäste aus Wirtschaft und Politik nicht nehmen, mit den Tostedter Jägern zu feiern. Die stellvertretende Kreisrätin Anette Randt war ebenso gekommen wie der Landtagsabgeordnete Heiner Schönecke, Helmut Dammann-Tamke, Präsident der Landesjägerschaft Niedersachsen, Kreisjägermeister Norbert Leben, Kreislandwirt Willy Isermann, sowie die Hegeringleiter aus Hittfeld und Estetal, Rolf Bellmann und Wilhelm Meier.

Jäger brauchen abends viel Flüssigkeit, an der „Fuchsbau-Bar“ konnten sie ein Bier trinken, sich in der „Hermann Löns Gedächtnisstätte“ mit einem Cocktail erfrischen und im „Habichtshorst“ mit einem Gläschen Sekt anstoßen. Nicht nur Musik, Tanz und ein Wiedersehen mit Gleichgesinnten lockte an diesem Abend, sondern auch die gut bestückte Tombola, bei der man neben Gutscheinen und Schmuck auch einen Flachbildschirm und Bargeld gewinnen konnte. Die Lose fanden reißenden Absatz, vor allem die Herren investierten ordentlich und kauften bei den charmanten Losverkäuferinnen gern ein. Glücklich gingen drei Jäger nachhause, sie gewannen eine Kanzel, einen Ansitz und eine Ansitzleiter, die an diesem Abend den Saal schmückten. Die feuchtfröhliche Nacht endete im Morgengrauen mit dem traditionellen Lagerfeuer.

Alle zwei Jahre findet der Jägerball statt und will im Vergleich zur Veranstaltung im Harburger Hotel Lindtner keine Konkurrenz sein. Heike Heins sieht ihn als Alternative: „Hier ist es ländlicher, privater und persönlicher“.