Beim Harburger Kulturtag darf das Archäologische Museum nicht fehlen. Im Fokus steht die Hammaburg-Ausstellung

Die Fäden des Harburger Kulturtags laufen seit jeher beim Archäologischen Museum zusammen. Auch in diesem Jahr hat Museumspädagogin Yvonne Krause deshalb ein exklusiv auf den Kulturtag ausgerichtetes Programm zusammengestellt, das es in sich hat. In beiden Häusern erwarten die Besucher zwischen 11 und 20 Uhr kostenlose Führungen und Mitmachaktionen.

Am Museumsplatz 2 steht die neue Sonderausstellung „Mythos Hammaburg – Archäologische Entdeckungen zu den Anfängen Hamburgs“ im Vordergrund. Jahrzehnte lang haben Archäologen versucht, die Geschichte der Ursprünge Hamburgs und den Mythos hinter der in alten Handschriften erwähnten Hammaburg zu ergründen. Immer wieder sind sie gescheitert.

In jahrelanger Feinarbeit haben sie das Puzzle nun endlich gelöst: Indem sie historische Überlieferungen mit aktuellen Grabungsergebnissen verknüpften, fanden sie heraus, dass es nicht nur eine Hammburg, sondern gleich drei gab.

Die Ausstellung, die noch bis zum 26. April 2015 läuft, zeigt 150 hochkarätige Exponate aus Museen, Archiven und Kirchen sowie teils noch nie ausgestellte Grabungsfunde. Anhand von Computersimulationen stellt sie außerdem anschaulich dar, wie Hamburg damals ausgesehen hat.

Mit Kulturtagspin ist der Eintritt in die Ausstellung wie immer kostenlos. Um 11, 13, 17 und 19 Uhr bieten die Museumspädagogen mit „Geschichten aus Hamburgs Untergrund“ eine 45-minütige Führung für die ganze Familie an. „Dabei geht es gemeinsam in den Untergrund“, so Yvonne Krause. „Es geht darum, was die Archäologen gefunden haben, wie das Leben damals aussah, was die Bewohner hinterlassen haben, und welche Geschichten eine einfache Scherbe manchmal erzählen kann.“ Große und kleine Gäste können zwischen 12 und 20 Uhr außerdem an einer Ausstellungsrallye teilnehmen, bei der sie selbst zu Hobby-Archäologen werden.

Ein buntes Programm gibt es gleichzeitig auch in der Archäologischen Dauerausstellung am Harburger Rathausplatz, deren Zugang mit Kulturtagspin ebenfalls kostenlos ist. Um 16 und um 18 Uhr dürfen die Besucher sich im Rahmen der Führung „Abenteuer Archäologie“ auf eine Art Zeitreise durch die verschiedenen Epochen der Vor- und Frühgeschichte Norddeutschlands freuen.

Eine weitere Führung, bei der es um ihre im Archäologischen Museum ausgestellten Bilder geht, leitet um 12 und um 15 Uhr die Hamburger Malerin Brigitte Nolden. Ihre Werke, darunter die Gemälde „Jagender“, „Bogenschütze“ und „Silberner Ritter“, stammen aus mehreren Schaffensphasen der letzten 30 Jahre und haben stets einen Bezug zu Hamburg und zum Archäologischen Museum. Zum Mitmachen animieren in der Dauerausstellung gleich drei Programmpunkte: Neben einer Rallye und einer Mal-Station wird es außerdem eine mittelalterliche Schreibwerkstatt geben.

„In unserer Ausstellung sind ja viele Urkunden aus dem achten und neunten Jahrhundert zu sehen“, so Yvonne Koch. „Bei uns lernen die Besucher in der Schriftart von damals, der karolingischen Minuskel, mit Federkiel und Tinte zu schreiben. Das ist übrigens gar nicht so einfach!“

Harburger Kulturtag am 8. November 2014: Archäologisches Museum Hamburg, Museumsplatz 2 / Harburger Rathausplatz 5, diverse Programmpunkte zwischen 11 und 20 Uhr. www.amh.de