Mehr als 300 „Single-Eltern“ besuchten die erste Info-Börse von Jobcenter und Bezirksamt

Harburg. „Damit haben wir nicht gerechnet“, Jürgen Schlenker vom Jobcenter Harburg/Süderelbe war von dem Andrang der gestern bei der Alleinerziehendenbörse in Harburg herrschte, völlig überrascht. Über 300 Alleinerziehende besuchten gestern Vormittag die Messer im Harburger Rathausforum, die das Jobcenter und das Bezirksamt Harburg initiiert hatten. 22 Aussteller präsentierten ihre Hilfs- und Dienstleistungen, die Müttern und Vätern den Wieder-Einstieg in die Arbeitswelt erleichtern könnten. Im Vorfeld eingeladen wurden 1124 Sozialhilfeempfänger aus Harburg und dem Süderelberaum, die als Betreuer von einem oder mehreren Kindern entweder bisher gar nicht arbeiten oder mit ihren Teilzeitjobs zu wenig Geld verdienen.

Unter den Ausstellern befanden sich neben der Türkischen Gemeinde Harburg, der Sozial- und Gesundheitsberatung und dem Freiwilligen-Netzwerk auch das Haus der Kirche, die das Kontrastprogramm zu den Angeboten der Behördeneinrichtungen mit ihren vielen Ständen lieferte. Die kirchliche Einrichtung ist vor allem in der psychologischen Betreuung von Alleinerziehenden aktiv. Dazu gehören Sozialberatung in den Bereichen Ehe- und Partnerschaft, schweren Lebenssituationen, in Trennungs- und Scheidungsphasen sowie der Müttergenesung.

Für Gabriele Strobl, zuständig im Haus der Kirche für den Bereich Service und Kirsten Batels (Evangelische Familienbildung) sowie Birte Kling (Freiwilliges Netzwerk) war die Veranstaltung schon nach ein paar Stunden ein voller Erfolg. „Wir konnten vielen Besuchern unsere Angebot näher bringen und unsere Anhaltspunkte vermitteln“, sagte Birte Kling. Ein weiterer Bereich, der zum Haus der Kirche gehört, ist die Finanzberatung. Alles rund um die Themen Sozialhilfe, Wohngeld, Kindergeld, Elterngeld, finanzielle Schwierigkeiten und vieles mehr können die Mitarbeiter mit Hilfesuchenden zusammen klären.

Auch der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt war vertreten. Dieser Verein bietet regelmäßig Veranstaltungen an, bei denen Führungskräfte mit Jobsuchenden über die richtige Bewerbungsstrategie sprechen und Gespräche trainieren. Auch die Flyer vom Verein alleinerziehender Väter und Mütter waren schnell vergriffen. Er bietet Beratung zu Trennung, Scheidung und Umgangrecht, gibt Hilfestellung beim Zusammenleben in der Familie und bietet Freizeitaktivitäten und Kurse. Bereits für nächstes Jahr sind 12 Veranstaltungen geplant. Ab der kommenden Woche sind sie im Internet unter www.vamv-hamburg.de zu finden.

Zudem gab es Infostände zur Ausbildung in Teilzeit und für Mutterkuren. Auch eine freiwillige Gesundheitsberatung wurde angeboten. Einen kostenlosen Bewerbungsmappen-Check und die dazu passenden Bewerbungsfotos konnte man beim Stand der Hamburger Arbeit machen lassen. Besonders beliebt war außerdem die Kosmetikecke mit zusätzlicher Stilberatung, um bei der nächsten Bewerbung einen besonders guten Eindruck zu hinterlassen.