Landesbetrieb plant Unterbringung an der Nöldeke- und Cuxhavener Straße

Harburg. Auf dem städtischen Grundstück an der Cuxhavener Straße 186 bis 188 sollen drei zweigeschossige Modulhäuser für 48 minderjährige, unbegleitete Flüchtlinge aufgestellt werden. Das plant der Landesbetriebes Erziehung und Beratung (LEB). Die jungen Flüchtlinge sollen hier im Zuge der Erstaufnahme in kleinen Gruppen betreut werden. Derzeit wird die Fläche noch gewerblich genutzt. Die Bäume auf dem Grundstück sollen nicht gefällt werden. Der LEB plant die Modulhäuser mit dem nötigen Lärmschutz zur Straße und zur Bahnlinie hin. Hier sollen ausschließlich männliche Jugendliche untergebracht werden.

Den Jugendlichen stehen 16 pädagogische Fachkräfte, eine Leitungskraft, drei sogenannte Sprach- und Kulturmittler und eine Hauswirtschafterin zur Seite. Bei Bedarf sollen zusätzlich freiberufliche Dolmetscher eingesetzt werden. Geplant ist auch eine Nachtaufsicht. Zwischen drei bis fünf Monate sollen die jungen Männer hier betreut werden, bevor sie in eine Folgeeinrichtung übersiedeln können. Der Standort soll langfristig, das heißt für etwa fünf Jahre, für die Flüchtlinge bereit gehalten werden.

Bis zum 9. Oktober des laufenden Jahres kamen 794 junge Menschen, um in der Hansestadt Asyl zu suchen. Im gesamten Vorjahr waren es 833 Flüchtlinge. Die zuständige Fachbehörde geht davon aus, dass der Zustrom künftig weiter ansteigt.

In der nächsten öffentlichen Sitzung der Bezirksversammlung Harburg am Dienstag, 28. Oktober, im Harburger Rathaus werden Vertreter des LEB den Bezirksabgeordneten die Pläne erläutern. Der Bezirk kann dazu eine Stellungnahme abgeben. Ebenfalls Stellung nehmen kann die Bezirksversammlung zu den Plänen des LEB, auch in der Nöldekestraße 17 bis zu 36 minderjährige Flüchtlinge ab dem ersten Quartal 2015 unterzubringen.

Ebenfalls auf der Agenda der Sitzung – sie beginnt um 17.30 Uhr – stehen die Anträge der FDP-Abgeordneten Carsten Schuster und Viktoria Pawlowski. Wie berichtet fordern sie eine Änderung der Geschäftsordnung der Bezirksversammlung und wollen eine Gruppe bilden. In einer Gruppe würde ihnen zum einen mehr Redezeit in den Sitzungen zustehen, zum anderen könnten sie sich gegenseitig in den Ausschüssen vertreten. Beraten wird zudem der gemeinsame Antrag der Fraktionen Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen. Sie fordern ein Bekenntnis des Bezirks Harburg zur Korbacher Resolution und damit gegen Fracking in Harburg. Die Abgeordneten werden auch über die Forderung der Fraktionen nach einem zusätzlichen Sportplatz am Kiesbarg diskutieren. Dort will der FC Süderelbe sein Angebot erweitern.