Notenbänder verbinden bunte Motive auf 25 Meter langer Wand

Wilhelmsburg. Ist das Paradies auf Erden zu finden oder liegt es unerreicht im Jenseits? Dieser Frage waren 20 Jugendliche des Wilhelmsburger Vereins Freie Schule und der BI Lernort Praxis nachgegangen. Zusammen mit den Künstlerinnen Carla Binter und Nora Katthöfer aus dem Atelierhaus 23 sowie Murat Karakus und Katharina Lange aus der Honigfabrik trugen sie ihre Antwort in Form eines in bunten Farben gehaltenen langen Wandbildes auf eine Gebäudefassade beim Atelierhaus, Am Veringhof, auf.

Für die jungen Künstler im Alter von 15 bis 17 Jahren war unstrittig, nachdem sie sich mit ihren Sehnsüchten und der Alltagsrealität auseinandergesetzt hatten, dass dem Fragezeichen ein Ausrufezeichen entgegengesetzt werden musste. Und zwar hinter der Erkenntnis, dass es die paradiesischen Zustände hier auf Erden gibt. Die 17 Jahre alte Semra sagt: „Wenn ich hier bin, vergesse ich alles, beim Malen kann ich versinken und meine Sorgen sind weg.“

Entstanden sind über Notenbänder miteinander verbundene Motive auf 25 Metern Länge und drei Metern Höhe. Musik, besonders Gipsysoul, gilt dabei als tragende Verbindung. Paradiesische Zustände sind unter anderem: Auf einer Palmeninsel zu sitzen und zu fischen, Musik zu machen, im Zirkus aufzutreten und reisen, als Liebespaar in einem Blumenmeer zu sitzen und den Sonnenuntergang zu betrachten. Zwei Wochen lang arbeiteten die jungen Leute an ihrem riesigen Werk. Das aus Künstlern und Jugendlichen bestehende Beteiligungsprojekt ist unterstützt worden von der Peter Mählmann Stiftung, der SAGA/GWG-Stiftung Nachbarschaft, der Aktion Mensch und der Sprinkenhof AG. Carla Binter: „Unser Atelierhaus zählt 51 Künstler. Das Beteiligungsprojekt war der Auftakt für weitere Kooperationen.