Nach 2:1-Erfolg gegen Lupo Martini drei Punkte vor Jeddeloh

Drochtersen. Noch nie sind die Fußballer der SV Drochtersen/Assel so erfolgreich in die Saison gestartet wie in diesem Jahr in der Oberliga Niedersachsen. Dank des 2:1 (1:0) gegen Lupo Martini Wolfsburg haben die Kehdinger neun der ersten zwölf Partien gewonnen und sind als Tabellenführer bei drei Remis noch ungeschlagen. Das i-Tüpfelchen am 12. Spieltag setzte aber eine andere Mannschaft – und zwar VfV 06 Hildesheim, der Drochtersens ärgsten Verfolger SSV Jeddeloh mit 4:0 aus dem Stadion fegte.

Das Gleiche schienen auch die Kehdinger mit ihrem Gegner vorgehabt zu haben. Von Beginn an setzten sie den vor Saisonbeginn als Aufstiegsanwärter gehandelten Vorjahresdritten massiv unter Druck. Bereits nach wenigen Sekunden hatte Torjäger Alexander Neumann die Führung auf dem Fuß, als er mutterseelenallein vor Lupo-Keeper Lennart Gutsche auftauchte, an diesem aber knapp scheiterte. Gutsche, der im Lauf der Partie zum besten Mann seiner Elf avancierte, entschärfte auch Neumanns Distanzschuss (2.). Dann zog Danny-Torben Kühn beherzt aus 14 Metern ab, doch der Ball zappelte immer noch nicht im Wolfsburger Netz. Der Fehlschuss bedeutete auch das Ende der Anfangsoffensive, an die die Hausherren erst nach 25 Minuten wieder anknüpften. Nun versuchte der letzte Woche überragende Finn-Patrick Gierke sein Glück, doch die Direktabnahme des Angreifer strich knapp am Tor vorbei. So ließ das 1:0 bis zur 39. Minute auf sich warten, als Neumann im Wolfsburger Strafraum gefoult wurde. Finn-Patrick Gierke schnappte sich den Ball und setzte ihn platziert ins rechte Toreck.

Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs agierte Drochtersen druckvoll, doch die inzwischen dezimierten Gäste waren zunächst nicht zu überwinden. Die beste Chance zum 2:0 vergab Neumann, als er nur den Innenpfosten traf (63.). Nun fingen die Kehdinger an zu denken, mussten den sommerlichen Temperaturen Tribut zollen. Aus einer kleinen Schwäche des Spitzenreiters konnte Lupo erst in der Nachspielzeit Kapital schlagen, als Elvir Zverotic durch die D/A-Abwehr marschierte und den Ehrentreffer erzielte. Zum Glück hatte Thilo Gooßen in der 85. Minute nach Doppelpass mit Neumann zum beruhigenden 2:0 eingenetzt. Das einzige enttäuschende in diesem Spiel war die Zuschauerzahl – nur 300 wollten den Tabellenführer sehen. „Viele gucken sich lieber den HSV vor dem Fernseher an“, mutmaßte Vereinsboss Rigo Gooßen. Immerhin konnte sich der Vereinschef über das „beste Heimspiel in dieser Saison“ freuen, warnte aber zugleich „vor zu viel Euphorie“. Im Hinblick auf die Aufstiegsambitionen bemühte er den römischen Dichter Horaz: „Genieße den Tag!“