Die Stadt soll als Marke entwickelt werden. Matthias Kuchel und seine Agentur machen ein Konzept

Buchholz. Die Stadt als Marke positionieren und damit die Attraktivität von Buchholz als Wohn- und Arbeitsort steigern – das sind die Zielsetzungen, die zur Gründung des Vereins Buchholz Marketing e.V. geführt haben. Dadurch kommt auch Bewegung in die Wirtschaftsvereine, die diese Arbeit mal mehr, mal weniger intensiv betrieben haben. So steht der Werbekreis vor seiner Auflösung, während die Buchholzer Wirtschaftsrunde an Bedeutung gewinnt.

Vor wenigen Tagen stellte der Vorstand der Wirtschaftsrunde seinen Verein den Mitgliedern des Werbekreises vor – natürlich auch, um sie vom Vereinswechsel zu überzeugen. Wie der Zweite Vorsitzende Freddy Brühler schilderte, habe sich der Werbekreis zuletzt auf die Ausrichtung von verkaufsoffenen Sonntagen und des Buchholzer Weihnachtsmarktes konzentriert. Aktuell habe der Werbekreis noch rund 50 Mitglieder.

Der Wirtschaftsrunde gehörten dagegen mittlerweile mehr als 150 Mitglieder aus allen Branchen an. Sie verstehe sich als Lobby, die die Interessen der Wirtschaft gegenüber Politik und Verwaltung vertritt. Zugleich diene der Verein der Vernetzung der Unternehmer untereinander. Dies werde gepflegt durch regelmäßige „Business-Lunches“, Unternehmerfrühstücke, Grünkohlessen und den Unternehmertag. „Leistungen wie die Ausrichtung eines Weihnachtsmarktes kann die Wirtschaftsrunde allerdings nicht erbringen. Das macht künftig Buchholz Marketing e.V.“, sagte Brühler, denn solche Veranstaltungen brauchten eine professionellere Organisation.

Wolfgang Schnitter, Vorsitzender der Wirtschaftsrunde und auch des neuen Buchholz Marketing e.V., erläuterte, das Ziel sei ein einheitliches Auftreten der verschiedenen Gruppierungen und Institutionen in Buchholz. Mehrere Werbeagenturen seien angeschrieben worden, von denen drei in die engere Wahl gekommen seien. Schließlich habe man sich für Matthias Kuchel entschieden. „Er hat Passanten in der Stadt interviewt. Sie alle haben Buchholz als positiv und weltoffen beschrieben.“ Ausbaufähiges Potenzial also, um Buchholz als Marke positiv zu besetzen.

Der Verein Buchholz Marketing ist besetzt durch den Bürgermeister, zwei Ratsmitglieder sowie weitere Vereine und Unternehmen. So sind außer der Wirtschaftsrunde zum Beispiel die Stadtwerke und die Werbegemeinschaft des Citycenters mit im Boot. Das Jahresbudget von 80.000 Euro teilen sich Stadt und Unternehmerschaft je zur Hälfte.

Den Weihnachtsmarkt und voraussichtlich noch die nächsten beiden verkaufsoffenen Sonntage werden nach Schnitters Angaben noch vom Werbekreis ausgerichtet, der aber seinerseits Veranstalter beauftragt hat. Neu ist, dass die Kosten für die Weihnachtsbeleuchtung jetzt Buchholz Marketing übernimmt. Bisher hatte der Werbekreis für den Lichterschmuck, mit Zuschüssen der Stadt, gezahlt. Welche Ideen Buchholz Marketing e.V. umsetzen möchte, gibt Wolfgang Schnitter dagegen noch nicht preis. „Erst muss das Konzept stehen.“

Zur Historie beider Wirtschaftsvereine erläuterte Schnitter, dass der ursprüngliche Verein sich in zwei aufspalten musste, weil seinerzeit für Freiberufler noch ein weitgehendes Werbeverbot galt. So waren in der Wirtschaftsrunde bisher etwa Anwälte, Steuer- oder Unternehmensberater organisiert, im Werbekreis dagegen vor allem die Einzelhändler. Die Wirtschaftsrunde steht indes allen Branchen offen. Von einer „feindlichen Übernahme“ kann ohnehin nicht die Rede sein: Schnitter bescheinigt dem Werbekreis gute Arbeit, „nur am Vereinsleben hat es gemangelt.“