Baustellen sind oft dreckig, laut und nervig. Gerade wenn sie den täglichen Ablauf stören, werden sie schnell zur Belastung.

Harburg. Doch das muss nicht sein. Anja Warnecke, Projektleiterin der Agentur SchulBaustelle Klima 2.0 weiß, dass eine Sanierung auch als Chance für die Bildung gesehen werden kann. Dass in vielen Schulen Klimaschutz und energiesparendes Bauen nicht auf dem Stundenplan stehen, weiß sie aber auch. Damit sich das ändert, hat sie gemeinsam mit ihrem Team ein Konzept entwickelt, mit dem sich diese wichtigen Themen wenigstens partiell in den normalen Unterricht einbinden lassen. An einigen Schulen wurde damit bereits begonnen.

Die „Elbcampus-Olympiade“ bildete gestern den Abschluss des Projekts. Fünf Schulklassen verschiedener Schulen und Bildungsgrade traten dazu in der Disziplin „Bauen und Klimaschutz“ gegeneinander an. Aufgabenstellung war ein von einem imaginären Onkel geerbtes Haus in „Klimabüttel“ möglichst klimafreundlich zu sanieren. Zunächst mussten die rund 120 Schüler dazu ihr Wissen beim Simulationsspiel „Von der Bruchbude zum Passivhaus“ unter Beweis stellen. Anschließend mussten sie mit Hilfe eines Dämmstoff-Koffers, einer Lichtversuchs-Box und einer simulierten Wärmedämmung herausfinden, welche Materialien sich am besten für die Sanierung eignen. Verfügbarkeit der Ressourcen, der Kohlendioxid-Ausstoß und die Betriebskosten sollten dabei immer bedacht werden. Schließlich mussten die Schüler auch mit einem vorgegebenen Budget auskommen. In einem weiteren Raum wurden den Schülern Podcasts zu handwerklichen Berufen gezeigt. Im Anschluss mussten sie ihr Wissen bei einem Test unter Beweis stellen. Alle Schüler meisterten die Aufgaben mit Bravour. Nach Punkten gewann die Stadtteilschule Rissen. Alle fünf Schulen erhielten als Preis einen Spielekoffer im Wert von 500 Euro. Mit Unterstützung der Handwerkskammer, der Haspa, der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt und der Lehrer soll das Projekt bundesweit fortgesetzt werden.