Stadtplanungsausschuss will den Einzelhandel der Harburger Innenstadt schützen

Harburg. Bereits im kommenden Jahr will die österreichische Möbelhaus-Kette „XXXL Lutz“ eine neue Filiale im ehemaligen Max Bahr-Baumarkt an der Buxtehuder Straße 62 eröffnen. Wie vom Abendblatt bereits Ende Februar berichtet, hatte der angeblich zweitgrößte Möbelhändler der Welt aus dem Bestand der insolventen Baumarkt-Kette neben Harburg auch die Baumärkte in Osdorf und Bergedorf übernommen. Bevor der Harburger Max Bahr Baumarkt zur Möbelhausfiliale umgebaut werden kann, soll für das Gebiet zunächst der neue Bebauungsplan „Heimfeld 49“ aufgestellt werden, der unter anderem an Ort und Stelle den Betrieb von Spielhallen und Bordellen ausschließt.

Zur Aufstellung des B-Plans gibt es am 29. Oktober, 19.30 Uhr, eine öffentliche Plandiskussion im Großen Sitzungssaal des Harburger Rathauses. Politisch sorgte die geplante Möbelhaus-ansiedlung vorab in der Sitzung des Harburger Stadtplanungsausschusses für eine lebhafte Debatte, denn die Angebote des Möbelhauses könnten den nahen Einzelhandel der Harburger Innenstadt weiter beschädigen. Die Einzelhändler beklagen sich bereits über deutliche Einbußen durch das Phoenix Center. „Die Innenstadt muss geschützt werden“, machte Rainer Bliefernicht (CDU) in der Sitzung deutlich. XXXL Lutz will am westlichen Ende des Grundstücks ein Lagerhaus bauen und den Eingangsbereich des Baumarkts ändern. Insgesamt sollen 7000 Quadratmeter Verkaufsfläche geschaffen werden, davon 800 Quadratmeter für sogenannte Randsortimente. Randsortimente sind laut Unternehmenssprecher Julian Viering unter anderem Haushaltsartikel wie Töpfe, Bratpfannen, Geschirr, Lampen, Mixer, Kaffeemaschinen und Deko. 800 Quadratmeter, das sind nach den Worten von Harburgs Baudezernent Jörg Heinrich Penner zehn Prozent der nach B-Plan möglichen Verkaufsfläche.

Rainer Bliefernicht hält die zehn Prozent oder 800 Quadratmeter für zu hoch gegriffen und verlangt dafür eine rechtliche Begründung. Nun ist Baudezernent Penner beauftragt, bis zur nächsten Sitzung des Ausschusses die gesetzliche Situation zu klären. Bliefernicht: „Es muss möglich sein, die Angebotsfläche für Randsortimente zu verkleinern. Da werden sonst drei Millionen Euro Umsatz gemacht, die dem Einzelhandel in der Innenstadt letztendlich fehlen würden.“

Zum Gebiet des B-Plans Heimfeld 49 zählt im östlichen Teil auch das Grundstück einer Spedition, die ihren Sitz in einer denkmalgeschützten Villa hat. XXXL Lutz hat für die Harburg-Filiale noch keine konkreten Pläne vorgelegt. Fest steht bereits, dass das Dach des Lagerhaus-Neubaus begrünt werden soll.