Die Schulsozialarbeit in den Grundschulen in Winsen ist bis zum Ende des Schuljahres 2014/2015 gesichert.

Winsen. Das hat der Schulausschuss einstimmig beschlossen. Damit reagiert die Stadt auf einen Beschluss der Kreistages, der einer Finanzierung zu jeweils 50 Prozent von Gemeinden und Kreis bis Mitte 2015 zugestimmt hat. Spätestens danach hoffen die Kommunen darauf, dass das Land, der Landkreis oder beide diese Aufgabe übernehmen. „Die Schulsozialarbeit ist mit Fug und Recht ein Thema des Landes. Wir beschäftigten uns hier mit einer Aufgabe, die eindeutig in den schulischen Bereich fällt“, sagt der Erste Stadtrat Christian Riech.

Noch im Jugendhilfeausschuss des Kreises war es einhellige Meinung, dass die Gemeinden und der Landkreis die Arbeit bis zum Ende des Schuljahres 2015/16 finanzieren sollten. Der Kreistag hatte jedoch entschieden, dies auf Mitte 2015 zu begrenzen. Dabei ist auch in Winsen die Schulsozialarbeit, die für alle 46 Grundschulen im Kreis geplant ist, unumstritten. Allerdings sei nun zu befürchten, dass sich begehrte Fachkräfte in andere Schulen orientierten, weil ihre Gehälter immer wieder in Frage stünden, hieß es im Ausschuss. Dies hätte zwar eine Entscheidung über eine längerfristige Kostenübernahme verhindert. Doch die Stadt hätte dann die Kosten von 30.000 Euro pro Kopf und Halbtagsstelle von Sommer 2015 an komplett zahlen müssen

Dazu konnten sich die Politiker jedoch nicht entscheiden, obwohl sich etwa Benjamin Qualmann (SPD) für einen Zeitraum von zwei Jahren eingesetzt hatte. Auch Erhard Schäfer (Grüne) plädierte dafür, dem Land mit seiner Rot/Grünen-Regierung noch einen längeren Planungszeitraum zu belassen. „Der Finanzminister braucht Zeit, um die Schulsozialarbeit einzuführen.“ Gleichzeitig kritisierte Schäfer die Kreis-CDU: „Ihre Freunde im Kreistag haben der Regelung für zwei Jahre nicht zugestimmt“, rief er Angelika Teuchert (CDU) zu. Die hatte zuvor eingeräumt, dass ein längere Finanzierungszusage inhaltlich „im Prinzip richtig“ sei. Aber eben „taktisch nicht günstig“ für die Verhandlungen mit Kreis und Land.

Dabei stimmte ihr Bürgermeister André Wiese (CDU), der vor den Haushaltsberatungen in den Ausschuss gekommen war, zu. Er sieht den Kreis in der Pflicht: „Uns reicht es langsam. Der Kreistag kann ja seinen Beschluss im Nachtragshaushalt revidieren.“