Die Umbauarbeiten in den Gebäuden am Lüneburger Tor laufen wieder. Auch ein Restaurant soll einziehen. Platz und Bedarf für weitere Wohnungen

Harburg. Man muss schon sehr genau hinschauen, um Veränderungen an den Sobottka-Immobilien am Lüneburger Tor zu erkennen. Aber hinter den Fassaden mit den Hausnummern 9-13 ist während der vergangenen Monate viel geschehen. Die beiden Eigentümer Margot und Horst Sobottka, ehemals Betreiber eines Fachgeschäfts für hochwertige Haushaltsausstattungen von Porzellanwaren bis Besteckgarnituren, haben die über den Ladenflächen gelegenen ehemaligen Arztpraxen zu Wohnungen umbauen lassen, die – so Horst Sobottka – inzwischen weitgehend vermietet worden sind. Ins Erd- und Untergeschoss des früheren Ladens soll ein Restaurant einziehen. Das Untergeschoss ist bereits fertig eingerichtet und auch mit Bier-Brautechnik ausgestattet. Voraussichtlich noch in dieser Woche will Braumeister Günther Fügert das erste „Engelbräu“-Bier ansetzen, das dann in etwa drei Wochen gezapft werden kann – zur Probe. Einen Restaurantbetreiber gibt es noch nicht. Horst Sobottka ist aber zuversichtlich, den passenden Pächter zu finden zumal seine Pläne zur Einrichtung eines Hotels im nebenstehenden Gebäude Lüneburger Tor 8 komplett überarbeitet sind.

Ursprünglich hatte das Ehepaar Margot und Horst Sobottka die Absicht, das aus vier Geschossen plus Staffelgeschoss bestehende Gebäude Lüneburger Tor 8 an einen Hotelbetreiber zu verkaufen. Weil die Suche nach einem passenden Käufer bislang nicht klappte, hat sich das Ehepaar entschlossen, den Umbau des leer stehenden Gebäudes zu einem Hotel mit 116 Zimmern selbst in die Hand zu nehmen und zu finanzieren. Horst Sobottka: „Für den Betrieb des Hotels stehen wir mit interessierten Pächtern in Verhandlungen. Die bisherigen Vereinbarungen sind bereits fortgeschritten. Unser Generalunternehmer Mysret Mustafa wird in Kürze den Ausbau des Gebäudes zum Hotel fortsetzen.“

Bereits in mehreren Etagen des Hauses ist mit dem Innenausbau begonnen worden. Vor fünf Jahren hatte ein Hotelbetreiber aus finanziellen Gründen den Ausbau allerdings aufgeben müssen. Nun lässt das Ehepaar Sobottka den Innenausbau fortsetzen. Horst Sobottka: „Ich rechne damit, dass das Hotel im Frühjahr nächsten Jahres in Betrieb gehen kann.“ Das Ehepaar verfolgt weiterhin sein Ziel, sich von dem dann komplett vermieteten Gebäude zu trennen. Horst Sobottka: „Verkaufen wollen wir die gesamte Immobilie, zu der auch das Haus Lüneburger Tor 10 gehört.“ Das Gebäude ist bereits weitgehend vermietet an ein Eiscafé. Darüber befinden sich eine Krankenkasse und Versicherungen. Im Untergeschoss ist eine Tiefgarage mit 33 Stellplätzen, die zum Teil vermietet sind. Für das Hotel sollen noch einige Stellplätze frei sein.

Horst und Margot Sobottka sind als Immobilienbesitzer und Verwalter mit dem Umbau ihrer zumeist gewerblich genutzten Häuser auch dem Wunsch von Bezirksverwaltung und Politik gefolgt, die Innenstadt zu beleben. Mit dem Bau des Phoenix Centers vor zehn Jahren waren zahlreiche Arztpraxen aus den Sobottka-Immobilen abgewandert. Langjähriger Leerstand war die Folge. Nun sind knapp 20 Zwei- und Dreizimmerwohnungen in bester Lage von Harburgs Innenstadt entstanden. Die Immobilie mit den Nummern 11-13 hat noch mehr Ausbaukapazität für Wohnraum, eventuell aber auch für Raumnutzung durch das Hotel.

Das Hotel wird nach den Worten von Horst Sobottka kein eigenes Restaurant betreiben sondern lediglich für ein Frühstücksangebot sorgen. Das Restaurantangebot schaffe das künftige Brauhaus, das sich nur wenige Schritte gegenüber befindet. Das Gebäude Lüneburger Tor 8-10 war 2003 auf vier Geschosse plus Staffelgeschoss aufgestockt worden. Margot Sobottka: „Wir hatten das Haus vergrößern lassen, weil damals das Arbeitsamt einziehen wollte, dann aber einen Rückzieher gemacht hatte.“

Von 2006 bis 2010 hatte der griechischische Gastronom Konstantionos Englezos im Erdgeschoss sein Restaurant „Engelbräu“ mit eigener Bierbrauerei bis zu seiner Pleite betrieben. Dann gab die O'Learys Sportsbar mit Fortsetzung des Brauereibetriebs von August 2011 bis zur Pleite im Juli 2012 ein kurzes Gastspiel. Horst und Margot Sobottka sind der festen Überzeugung, dass an diesen Standort ein gutes Hotel gehört.