Wenn dieses Projekt Neuländer Quarree tatsächlich wie eine Luftblase zerplatzt, wäre Harburg in der Tat um einen weiteren modernen Baustein in der Binnenhafen-Entwicklung ärmer.

Andererseits: Besser die Blase platz jetzt, als später. Unter dem Strich haben ein Baudezernent und seine Abteilung sowie die Bezirkspolitik zwar einiges an Arbeitsstunden mit diesem Projekt in den Sand gesetzt, aber das Ganze läuft noch unter Schadensbegrenzung. Denn noch ist kein Bagger angerollt. Noch sind keine Bauruinen produziert, und noch gibt es keine unbewohnbaren Wohnungen, die zwar teuer, aber auch laut sind.

Am 31. Dezember 2014 fällt der Schienen-Bonus im Lärmschutzgesetz weg. Ab dann gelten für Straße und Schiene gleiche Lärmschutzbedingungen. Wer dann hier an dieser lauten Stelle in unmittelbarer Nähe der Bahnschienen Wohnungen bauen will, muss also tiefer in die Tasche greifen und in den Lärmschutz investieren. Die Deutsche Bahn hält sich in Sachen Lärmschutz gerne bedeckt, insbesondere wenn es um Strecken geht, die baulich nicht verändert werden.

Wenn nun P&S als Investor wegfällt und neue Bauanträge in diesem Jahr nicht mehr gestellt werden können, dürfte es schwer werden, einen neuen Investor für den Bau von Wohnungen an dieser Stelle zu finden. Und ob Harburg an dieser Stelle überhaupt noch ein Hotel braucht, wenn bereits am Veritaskai das nächste große Business-Hotel stehen soll, müsste wenigstens mal überdacht werden.