Auf dem Harburger Schwarzenberg-Plateau wächst die Unterkunft für bis zu 500 Flüchtlinge

Harburg. Als das Puppentheater Lauenburger am vergangenen Sonntag seine Mini-Arena für bis zu 500 Besucher und die kleine Wagenburg aufbaute, gehörte der ältesten Puppenspieler-Dynastie Deutschlands der Festplatz auf dem Schwarzenberg noch allein. Seit Montag hat sich das schlagartig geändert. Mit Hochdruck entsteht um das kleine temporäre Domizil der Lauenburgers herum ein Notquartier der Zentralen Erstaufnahme (ZEA) Harburg.

„Als wir die Bühne für unser Gastspiel angemeldet haben, hat uns das Bezirksamt kein Wort von der besonderen Situation gesagt. Erst am Freitagvormittag, zwei Tage vor unserer Ankunft, erfuhren wir dann vom Aufbau der Flüchtlingsunterkunft“, berichtete Seniorchef Heinz Lauenburger dem Abendblatt. Zum Glück habe es keine Einschränkungen hinsichtlich der benötigten Fläche für das Familienunternehmen gegeben. Doch das schon traditionelle Gastspiel Ende Februar werde es im kommenden Jahr nicht geben, so viel sei schon jetzt klar.

Diese Aussage nährt den Verdacht, dass die vorerst bis Anfang April 2015 geplante ZEA-Zweigstelle, die derzeit etwa zwei Drittel des Schwarzenberg-Plateaus einnimmt, noch weiter wachsen wird. „Die Lage ändert sich täglich“, sagt Christian Martens vom Einwohnerzentralamt, die für die Koordinierung zuständig ist. Momentan sei die Aufstellung durchweg einstöckiger Container vorgesehen. Hinzu kommen die Leichtbauhallen, die momentan bereits aufgebaut werden. „Wir gehen davon aus, dass die ersten Bewohner schon am Wochenende einziehen werden“, so Martens weiter. Ursprünglich sollte die Notunterkunft bereits am Donnerstag bezugsfertig sein.

Vor allem Familien sollen auf dem Schwarzenberg untergebracht werden. So könnte die benachbarte Puppenbühne vielleicht zu einer willkommenen Abwechslung auch für die Flüchtlingskinder werden. Auf dem Programm steht eine Geschichte mit Pettersson und Kater Findus.