Tausende waren unterwegs: Techno im Stadtpark, 30 Bands auf 15 Bühnen, Wein in der City, Herbstmarkt in Hollenstedt

Harburg/Hollenstedt . Langeweile ausgeschlossen: In Harburg und im Landkreis haben am Wochenende Tausende die vielleicht letzte Gelegenheit des Jahres genutzt, noch einmal draußen zu feiern. Straßenfeste, Musikfestivals und Partys gab es in nahezu jedem Ort.

Allein in Harburg gab es 30 Konzerte an 15 verschiedenen Orten: Musikclubs, Kneipen, Bars, Musikschulen und die Technische Universität haben sich sich an der vierten Sued-Kultur Music Night beteiligt. Sued-Kultur-Sprecher und Jazzfan Heiko Langanke hat bei seiner Clubtour, unter anderem im „Alles wird schön“ in Heimfeld, überall volle Bühnen erlebt. „Und nirgendwo soll es Ärger gegeben haben“, sagt er.

Insgesamt etwa 4000 Pistengänger dürften nach erster Einschätzung bei der Clubnacht unterwegs gewesen sein. Im Marias Ballroom empfing Clubchef Heimo Rademacher seine Gäste bereits um 21 Uhr mit mitleidigem Blick: „Der Laden ist so gut wie voll.“

Zusätzlich feierte die Hamburger Technoszene am Sonnabend in Harburg den Abschluss der Freiluftparty-Saison. Bei der Party „Tekkno am Teich“ brachten DJ’s und Tanzwütige Leben in die sonst meist wegen Lärmschutzauflagen ruhig gestellte Freiluftbühne im Harburger Stadtpark. „Es gab keine Beschwerden“, hieß es am Sonntag bei der Polizei.

Harburgs erster Design-Markt mit dem Namen „Jäger & Sammler“ hatte am Sonnabend im „Stellwerk“ seine Premiere. Etwa 20 Do-it-yourself-Produzenten verkauften einzigartige Mode- und Dekoartikel. Upcycling bleibt im Trend. Produzenten veredeln, was andere wegwerfen, und schaffen so etwas höherwertiges Neues: Dabei entdecken sie immer neue Möglichkeiten: Die Hamburgerin Gesine Klaffke zeigte Schmuck aus Fischleder. Die gelernte Textil-Restaurateurin präsentierte einen Armreif aus Barschleder mit Hamburger Wappen. „Fischleder wird gegerbt wie Kuhleder“, erklärt sie.

Auch am Sonntag stand Harburg nicht still: Mehrere tausend Menschen zog es am verkaufsoffenen Sonntag zum Weinfest in die Innenstadt und zum zehnten Phoenix-Center-Geburtstag.

Bis an die Ortsränder zogen sich die Flohmarktstände beim Hollenstedter Herbstmarkt hin, und zu erwerben waren dort nicht nur Gebrauchtwaren, sondern auch die Ergebnisse aus Hobbywerkstätten, wie etwa selbst genähte Taschen, selbst gekochte Marmeladen und selbst zusammengestellte Kräutermischungen. Oktoberfeststimmung gab es im Festzelt mit der Hollenstedter Blasmusik, und wer wollte, konnte sich das Treiben auch von oben aus dem Hubschrauber anschauen. Ausstellungen und Vorführungen der heimischen Wirtschaft und Tombola rundeten das Programm ab.

Auch der Kiekeberg war mit seiner Lebensmittelmesse einmal mehr Anziehungspunkt (siehe auch Bericht Seite 3). Etwas Pech hatten dagegen diejenigen, die den Abschluss der Restaurierung des Langenrehmer Welfendenkmals feiern wollten: Anders als angekündigt erschien Heinrich Prinz von Hannover nicht zum Festakt. Wer trotzdem den Hügel hinauf gestiegen war, konnte sich bei Kaffee und Kuchen über die Geschichte des Hannoverschen Königshauses und die des ungewöhnlichen Denkmals informieren.

Falls das alles noch nicht genug war: Nächstes Wochenende kann gleich weitergefeiert werden – unter anderem beim Kulturfestival auf Finkenwerder oder bei Norddeutschlands größtem Flohmarkt in Tostedt...