Bauausschuss will im November endgültig entscheiden. Planungsbüro stellt Alternativen vor. Kosten werden mindestens 1,275 Millionen Euro betragen

Winsen. Der Innenstadtring der Kreisstadt soll modernisiert und vor allem für Fahrradfahrer und Fußgänger sicherer werden. Dafür sollen die Fahrbahndecke des Rings in der Altstadt zwischen Hansestraße und Tönnhäuser Weg erneuert sowie die Nebenflächen wie Fuß- und Radwege zumindest neu gepflastert, möglicherweise aber auch breitere Fahrradstreifen angelegt werden. Das plant die Stadtverwaltung. „Wir gehen von einer Bauzeit in zwei Jahren aus und wollen beginnen, sobald die Brücke über die Luhe im kommenden Frühjahr fertiggestellt ist“, sagte Bauamtsleiter Andreas Mayer im Bauausschuss. Das soll die Beeinträchtigungen im Verkehr möglichst gering halten. Die endgültige Entscheidung über die vom Winsener Planungsbüro Grontmij am Donnerstag im Ausschuss vorgelegten Planungen soll in der Sitzung des Gremiums im November fallen.

Klar ist: Sollten breitere Streifen für den Radverkehr angelegt werden, werden die Arbeiten komplizierter und teurer. „Dann müssen die Hochborde an den Rändern verlegt und möglicherweise auch Grundstücksbereiche zugekauft werden“, sagte Johannes Uliczka, der bei Grontmij für Planung und Überwachung von Straßen zuständig ist. Der Hintergrund: Entlang der durch Winsen verlaufenden Ringstraßen ist an den Seiten teilweise zu wenig Platz, um die vorgeschriebenen Breiten für Fahrrad- und Gehwege einzuhalten. „Von der insgesamt 1050 Meter langen Strecke gilt dies etwa für ein Drittel“, sagte Uliczka. Auch am Busbahnhof soll es künftig möglich werden, Radfahrern, Fußgängern und Passagieren eigene Bereiche zuzuordnen. Für die einzelnen Abschnitte in der Innenstadt rechnet Uliczka mit einer Bauzeit von rund neun Monaten, die aber schon wegen der Verkehrsführung auf zwei Jahre verteilt werden müssten.

Die Kosten für die Sanierung liegen in der einfachsten Variante bei 1,275 Millionen Euro. Gehen die Arbeiten über das Pflastern, das Abfräsen der Fahrbahnoberfläche und eine neue Binder- und Deckschicht hinaus, fallen bei durchgehenden Rad- und Fußwegen mindestens 1,7 Millionen Euro an. „Die Kosten für einen Grunderwerb haben wir noch nicht aufgeführt. Sie würden aber vermutlich den Haushaltsansatz sprengen“, sagte Mayer.

Zwei weitere Entscheidungen brachte der Bauausschuss am Donnerstag auf den Weg. Danach wird, voraussichtlich im kommenden Frühjahr, an der Kreuzung Osttangente auf der Südseite der Schirwindter Straße eine Fußgängerampel installiert. Dafür stimmten sechs der neun Politiker im Ausschuss.

Die Ampel soll den Bereich auch für Kinder aus einem nahen Kindergarten sicherer machen. Die Anlage lässt sich in diesem Bereich mit 53.000 Euro deutlich günstiger errichten als im nördlichen Bereich, der ebenfalls als Alternative für die Ampel geprüft wurde. Für die SPD machte Mona Ahrens-Schubert noch einmal ihre Ablehnung der Maßnahme deutlich: „Wir sehen die Osttangente als Durchgangs- und Umgehungsstraße. Dort ist eine Querung nicht notwendig. Auch die Kindergartenkinder können einen anderen Weg durch ein Wohngebiet zu einer südlich gelegenen Ampel nehmen. “

Beschlossen wurde zudem die Sanierung des nördlichen Randes des Seebrückenwegs in Laßrönne mit Rasengittersteinen. Sie sollen künftig verhindern, dass sich am Wegesrand Schlaglöcher bilden und von den durchfahrenden Autos Staub aufgewirbelt wird. Die Kosten von 60.000 Euro sollen in den Haushalt 2015 eingestellt werden.

Nur der Ausschussvorsitzende Bernd Meyer (Grüne) stimmte gegen die Baumaßnahme. Hintergrund: Er rechnet damit, dass nach der Fertigstellung Autofahrer in diesem Bereich die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h nicht mehr einhalten.