Lange Zeit hatte Wilhelmsburg nicht den besten Ruf. Das hat sich durch große Ereignisse wie Internationale Bauausstellung und Internationale Gartenschau geändert.

Wilhelmsburg. Inzwischen ziehen viele Menschen auf die Elbinsel, die früher vermutlich einen großen Bogen um Hamburgs größten Stadtteil gemacht hätten. Und nun fürchten alteingesessene Bewohner die Gentrifizierung, dass die Mieten steigen und sie durch Zuzug neuer Familien der Mittelklasse verdrängt werden.

Die Geschichtswerkstatt Wilhelmsburg & Hafen in der Honigfabrik, Industriestraße 125, hat sich des Themas angenommen. Zum „Tag der Geschichtswerkstätten“ am Sonntag, 5. Oktober, gibt es ab 14 Uhr ein buntes Programm mit Eröffnung der Ausstellung „Irgendwie guckt man anders - Sichtweisen der Veränderung in Wilhelmsburg“, um 15.30 Uhr folgen Rundgänge durch das Quartier. Stationen sind unter anderem das neue Wandbild zur Industriegeschichte am Veringkanal, die Stolpersteine im Reiherstiegviertel, ein Geschichtsrundgang durch den Energiebunker an der Neuhöfer Straße. Um 17 Uhr folgen Lesungen von Sigrun Clausen und Darijana Hahn, die im Auftrag der Geschichtswerkstatt Wilhelmsburg mehr als ein Jahr lang Menschen zu den Veränderungen in ihrem Stadtteil befragt haben. Die entstandenen Porträts sind Teil der Ausstellung, die kombiniert mit Fotos den Wandel beschreibt.

Wem nützt die Aufwertung Wilhelmsburgs, lautet nun die Frage – den Neubürgern oder denen, die lange Jahre darauf gewartet haben?