Handwerker montieren Kreuz, Kirchenfahne und Hohlkugel auf dem renovierten Kirchendach
Meckelfeld. Die Sicht auf den Meckelfelder Kirchturm ist wieder frei: Kreuz, Kirchenfahne und Hohlkugel sind montiert, das Gerüst abgebaut. Handwerker hatten drei Monate lang an der Renovierung gearbeitet. Das Dach musste erneuert werden, da die Nägel in der alten Schiefereindeckung langsam, aber sicher Rost ansetzten. Die Kosten für die Baumaßnahme belaufen sich auf 114.000 Euro. Bezahlt werden sie von der Landeskirche.
Bei der feierlichen Einweihung des Daches fuhr Pastor Peter M. Schwarz mit den Handwerkern im Fahrstuhl aufs Dach, um bei der Befestigung der Spitze persönlich dabei zu sein: „Der Kirchturm ist nicht das höchste Gebäude Meckelfelds und steht auch nicht in der Mitte, aber er ist die geistliche Mitte Meckelfelds“, sagte Schwarz. Zuvor hatte das Kirchenoberhaupt wichtige Dokumente in zwei Hülsen gelegt und verlötet, die dann in die Hohlkugel gelegt wurden – als Zeitdokumente für nachfolgende Generationen.
„Eure Zeichnungen kommen in eine der Hülsen“, sagte Pastor Peter M. Schwarz zu den Meckelfelder Kirchenmäusen, den Kindern des kirchlichen Kindergartens. In die zweite Hülse legte der Pastor einen Gemeindebrief, ein Foto vom Kirchturm, Fotos der Mitglieder des Kirchenvorstands und einen Fünf-Euro-Schein. Die verlöteten Hülsen wurden in die Hohlkugel gelegt: „Die Kugel symbolisiert die Weltkugel. Die Spitze weist in den Himmel und soll uns sagen, dass wir uns nicht nur um das Tägliche sorgen sollen: Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, hat Jesus gesagt“, erklärte Schwarz den Kindern. Und die Fahne solle die Menschen ermuntern, zu ihrem Glauben zu stehen.
Auf dem Dach verschraubten die Bauklempner Walter Cramm und Michael Redlin zunächst die Hohlkugel, dann wurde die Kirchenfahne mit dem nach Osten zeigenden Kreuz befestigt, so wie es auf Kirchen Tradition ist. Die Bauklempner sind Experten für Kirchenturmspitzen und haben schon die Turmspitzen auf der Hamburger St. Katharinenkirche, dem Michel oder der Jacobikirche montiert. Ihre Firma hat bis auf die Kirchenfahne alle Teile neu angefertigt.
„Das neue Schieferdach wurde mit Kupfernägeln befestigt, zuvor haben wir für eine ausreichende Belüftung gesorgt, da dies ein Holzturm ist. Das Dach erhielt noch eine Holzverschalung zur Stabilität, und die Fugen des Fachwerks wurden geöffnet und erneuert“, sagt Walter Scheele vom Amt für Bau- und Kunstpflege, das für Baufragen in der Evangelischen Landeskirche Hannovers zuständig ist.
(HA/ivr)