Beim Reihenhaus-Neubau Zehntland/Flutende werden Bauverzögerungen von weiteren Wochen befürchtet

Harburg. Der Bau des „Wohnparks Zehntland“ bekommt in seiner Startphase schon wieder einen Dämpfer. Jetzt sind – wie vor Ort zu hören war – beim Abriss der 87 Jahre alten Behelfsheime an den Straßen Zehntland/Flutende so hohe Asbestmengen festgestellt worden, dass der weitere Abriss vorerst gestoppt werden musste. Zuvor, im Juni, hatte es bei der Baugenehmigung Verzögerungen gegeben, weil bei den Grundstücksverhandlungen zwischen der städtischen Wohnungsgesellschaft Saga als Verkäufer und der in Köln ansässigen Deutschen Reihenhaus AG (www.reihenhaus.de) als Käufer nicht alle Fragen geklärt waren.

„Während der Abrissarbeiten an den Gebäuden hat der von uns beauftragte Gutachter verdeckte, belastete Baustoffe entdeckt, die erst im Laufe der Abbruchmaßnahmen erkennbar werden konnten. Daraufhin hat die Deutsche Reihenhaus einen sofortigen Stopp des Abbruchs angeordnet“, sagt Achim Behn, Sprecher der Deutschen Reihenhaus AG, zu der neuerlichen Verzögerung. „Zum Ende der kommenden Woche erwarten wir die Ergebnisse einer von uns beauftragten erneuten gutachterlichen Untersuchung. Das weitere Sanierungsverfahren werden wir dann mit dem Amt abstimmen. Wir bedauern natürlich diese unerwartete Verzögerung, die uns bei dem Projekt Zeit kosten wird. Wie viel Zeit das werden wird, können wir derzeit nicht sicher sagen. Sicher ist aber, dass wir alles Notwendige unternehmen, um den künftigen Eigenheimbewohnern ein unbelastetes angenehmes Leben in der Stadt zu garantieren.“

Trotz des Abrissstopps rechnet Behn mit einer raschen Fortsetzung der Arbeiten und einem baldigen Baubeginn. „Ich gehe davon aus, dass der erste Spatenstich noch in diesem Herbst erfolgt“, sagt er. Der künftige Wohnpark „Zehntland“ mit 42 Eigentums-Reihenhäusern befindet sich etwa 400 Meter Luftlinie östlich des Harburger Bahnhofs. Das Interesse an den Häusern ist offensichtlich groß, es haben sich bereits zahlreiche Kaufwillige auf einer Liste vormerken lassen.

Die Straße Zehntland zweigt von der Wetternstraße ab. Die Siedlungsbewohner der Wetternstraße freuen sich, dass die alten Behelfsheime endlich verschwinden und sie hoffen, dass der neue Reihenhaus-Wohnpark die Nachbarschaft aufwerten wird. Bisher hatten die Bewohner der Wetternstraße weniger gute Nachbarschaft wegen gelegentlicher Probleme mit Bewohnern der städtischen Wohnunterkunft für alleinstehende Männer und Haftentlassene an der Wetternstraße.

Bereits Mitte 2011, kurz nach der Bürgerschaftswahl und dem vom damals neuen SPD-Senat verkündeten Wohnungsbauprogramm, war das Harburger Gelände Flutende/Zehntland für eine neue Bebauung erstmals ins Gespräch gebracht worden. Inzwischen ist das Projekt „Wohnpark Zehntland“ entwickelt worden. Die Gebäude werden in einer vom Unternehmen entwickelten Standardbauweise zum Festpreis errichtet – schlüsselfertig, inklusive Grundstücksanteil und Anschlusskosten. Um Fliesen, Malerarbeiten und Bodenbeläge muss sich der Käufer selbst kümmern. Die Kaufpreise sind laut Unternehmenssprecher Achim Behn noch nicht konkret zu benennen. Behn: „Sie werden aber unseren bisherigen Rahmen weder über- noch unterschreiten.“ Bei der Kalkulation spielen die Grundstücks- und Erschließungskosten die Hauptrolle. Die Kosten stehen für das Bauprojekt in Harburg im Detail noch nicht fest.

Gebaut werden sollen die Reihenhaus-Standardtypen „Lebensfreude“ mit 81 Quadratmeter Wohnfläche sowie „Familienglück“ mit 141 Quadratmeter Wohnfläche. „Lebensfreude“ kostete in anderen Städten zwischen 109.990 und 164.990 Euro. „Familienglück“ ist zwischen 161.990 und 226.990 Euro vermarktet worden. Die Wohnparks versorgen sich über eine eigene Technikzentrale mit Blockheizkraftwerk selbst mit Wärme und Strom.