Modern, hell und eine gläserne Backstube – mit dem Neubau ist das Gewerbegebiet am Beckedorfer Bogen komplett

Beckedorf . Als der Zimmerermeister Thomas Waltje in der vergangenen Woche hoch oben im Neubau der Biobäckerei Bahde die obligatorische Schnapsflasche zerschlug und den Bauherren weiterhin Glück und ein gutes Gelingen wünschte, sahen sich Peter und Tanja Asche einmal verschwörerisch ganz tief in die Augen und lächelten glücklich.

Mit dem Neubau im Gewerbegebiet Beckedorfer Bogen erfüllt das Ehepaar sich und vor allem den Mitarbeitern einen Herzenswunsch. Nach über 80 Jahren in der kleinen, engen und vor allem heißen Backstube im Stammhaus in Finkenwerder,wird es Zeit, dass moderne Technik und bessere Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter Wirklichkeit werden. „Ich kann gar nicht glauben, dass erst vor drei Monaten der erste Spatenstich war“, ist Peter Asche immer noch verwundert und blickt voller Respekt in den Rohbau, der schon weit vorangeschritten ist.

Auf 1400 Quadratmetern entstehen eine Backstube und die Verwaltung komplett neu. Ebenfalls entsteht ein Café, durch dessen großes Fenster man mitverfolgen kann, wie die Biobrote hergestellt und gebacken werden. Auch technisch tritt die Biobäckerei den Schritt in die Moderne an.

Höchste und modernste Hygienestandards sind sowieso Pflicht, weil jedes Produkt in Handarbeit gefertigt wird. Weiterhin gibt es eine aktive Mehlstaubabsaugung in der Backstube. Die Ofen- und Kältetechnik arbeitet mit Wärmerückgewinnung, weiterhin bietet der Neubau eine natürliche Klimatisierung. Große Fensterflächen bringen viel Tageslicht ins Gebäude, eine Regenwasserrückhaltung entlastet das öffentliche Regenwasserkanalnetz.

Im April wollen Peter und Tanja Asche mit Gästen und Mitarbeitern Eröffnung feiern. Mit dem Umzug von Finkenwerder in das Gewerbegebiet, ist die Fläche am Beckedorfer Bogen vollständig vergeben. Neun Jahre nach dem ersten Grundstücksverkauf ist derzeit auf der 14 Hektar großen Gesamtfläche nur noch ein rund 750 Quadratmeter großes Areal zu haben. Allerdings ist das Grundstück schon reserviert und wird wahrscheinlich zum Jahresende verkauft. Somit ist das Gewerbegebiet knapp neun Jahre nach seiner Ausweisung komplett belegt.

Die besonders gute Anbindung an die Autobahnen, niedrige Quadratmeterpreise und und eine weitaus günstigere Gewerbesteuer als in Hamburg überzeugte viele Unternehmen, sich hier anzusiedeln. Unter dem Arbeitstitel „Postweg West“ plant die Gemeinde Seevetal deshalb, das bestehende Gewerbegebiet zu erweitern. Das neue Gebiet soll südlich der Maldfeldstraße in westliche Richtung entlang des Postweges verlaufen.

„Wir sind noch in den Anfängen“, verrät Andreas Schmidt, der in der Gemeinde für Wirtschaftsförderung zuständig ist. Auf der Fläche wurde früher von der Firma August Ernst Kies abgebaut, inzwischen ist das Areal wieder verfüllt. Wegen des veränderten Untergrunds muss aber noch geprüft werden, wie standfest der Boden wirklich ist, „wie haben in den Tiefen organisches Material und müssen den Boden eventuell noch entgasen“, sagt Andreas Schmidt. Deshalb möchte die Gemeinde hier auch Unternehmen ansiedeln, die im größeren Stil bauen wollen. „Eine Mischung von vielen mittelständischen Firmen wie am Beckedorfer Bogen wird es hier aber wahrscheinlich nicht geben“, so Schmidt.

Wichtig ist der Gemeinde, arbeitsplatzintensive und produzierende Gewerbebetriebe hierher zu locken. Wer sich dafür interessiert, wie sich die Planer die Erweiterung vorstellen, kann sich dazu einen ersten Vorentwurf im Internet auf der Seite der Gemeinde Seevetal/Wirtschaft/Gewerbegebiete ansehen. Für Mitte Februar hat sich die Gemeinde das Thema auf die Agenda gesetzt.