Bis zu 800 neue Nachbarn: KulturWerkstatt lädt zum „Hafenfrühstück“ auf den Kanalplatz ein

Harburg. Die Zahl der Flüchtlinge steigt, und die Stadt quält sich, den ankommenden Menschen auf die Schnelle geeignete Unterkünfte anzubieten. Im Binnenhafen, Harburgs Stadtentwicklungsgebiet ersten Ranges, sollen nun ab Ende des Jahres Wohnschiffe für bis zu 800 Menschen anlegen.

Während am kommenden Sonnabend ab 15 Uhr vor der neuen Zentralen Erstaufnahme (ZEA) auf dem Neuländer Platz/Harburger Poststraße von einer neu gegründeten Bürgerinitiative bereits ein Willkommensfest von Harburgern für Flüchtlinge gefeiert werden soll, beginnt die im Binnenhafen, am Kanalplatz 6, ansässige KulturWerkstatt Harburg einen Tag später, sich auf bevorstehende Veränderungen durch die Wohnschiffe einzustellen. Für Sonntag, 28. September, 11 Uhr, wird deshalb zu einem Hafenfrühstück eingeladen. Thema: „Flüchtlingsschiffe – Wie gehen wir damit um?“

Harburgs Bezirksamtsleiter Thomas Völsch, der Vorsitzende der Härtefallkommission der Hamburgischen Bürgerschaft, Sören Schumacher, und ein Vertreter der städtischen Hamburger Gesellschaft „fördern und wohnen“ (f&w) sind als Gesprächspartner eingeladen. f&w ist Betreiber von Wohnunterkünften. Gorch von Blomberg aus dem Vorstand der KulturWerkstatt übernimmt die Moderation der Diskussionsveranstaltung, die zur Meinungsfindung beitragen soll. Das Hafenfrühstück wird unter freiem Himmel auf dem Kanalplatz veranstaltet. Die Teilnahme ist kostenlos.

Gorch von Blomberg: „Das Hafenfrühstück kann und soll keinen Runden Tisch ersetzen, es ist nicht amtlich und erhebt keine Ansprüche außer dem Austausch und der Meinungsbildung. In diesem Sinne sind interessierte und betroffene Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen. Da die Zahl der teilnehmenden Besucher nicht absehbar ist, lässt sich auch das Frühstücksangebot nicht wirklich kalkulieren. Von Blomberg rät, sich selbst etwas mitzubringen.

Die Veranstalter erinnern an die 1990er-Jahre, als Hamburg bereits Wohnschiffe auf der Elbe bei Neumühlen liegen hatte sowie ein Wohnschiff im Ziegelwiesenkanal des Harburger Binnenhafens. Jetzt sind die gerade erst sanierten Kaimauern am Kanalplatz und am Lotsekai als Liegeplätze im Visier.

Die KulturWerkstatt erinnert, dass der Harburger Binnenhafen in den 90er-Jahren noch ein Industriehafen war. Inzwischen sei der Binnenhafen aber aufstrebender Vorzeigestadtteil des Bezirks Harburg. Gorch von Blomberg: „Wir wollen nun trotz vielfacher Ängste und Befürchtungen alle Meinungen und Fakten austauschen , vielleicht auch mit der Perspektive des koordinierten, gemeinsamen Handelns und vielleicht ja auch des Willkommenheißens.“