Ihr habt bestimmt schon einmal vom Deutschen Grundgesetz gehört. Das ist ein Buch mit Gesetzen, die für alle Menschen in Deutschland gelten.

Es besteht aus insgesamt 146 Artikeln. Die ersten 19 davon umfassen die Grundrechte, dazu gehören zum Beispiel Religions- und Meinungsfreiheit.

In einem dieser Artikel über die Grundrechte, nämlich Artikel 3, steht der Satz „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“. Diese Aussage erscheint uns heutzutage völlig selbstverständlich. Doch im Jahr 1949, als das Grundgesetz geschrieben wurde, hatten Frauen nicht die gleiche Stellung in der Gesellschaft wie heute.

Zu den 65 Mitgliedern des sogenannten Parlamentarischen Rats, der das Grundgesetz verfasst hat, gehörten beispielsweise auch nur vier Frauen. Eine von ihnen war Elisabeth Selbert aus Kassel. Elisabeth Selbert hat lange dafür gekämpft, dass der Satz „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ im Grundgesetz steht. Erst als sie durch einen Aufruf im Radio die Unterstützung von Frauen aus ganz Deutschland gewann, ließ sich der Parlamentarische Rat überzeugen, ihn mit aufzunehmen.

Dass Männer und Frauen heute gleichberechtigt sind, ist also zu einem großen Teil auch Elisabeth Selbert zu verdanken. Die frühere Rechtsanwältin starb 1986. An diesem Montag, 22. September, hätte sie Geburtstag gehabt. Sie wäre 118 Jahre alt geworden.