Jahre galt die Windenergie als sauber und unschädlich für die Menschen. Doch jetzt nennen die protestierenden Bürger in Regesbostel die Windkraft in einem Atemzug mit Kernenergie. „Spinner“ mögen manche Windkraftbefürworter denken.

Zumal es nicht wissenschaftlich belegt ist, dass sich der von Windrädern verursachte Infraschall gravierend auf die Gesundheit des Menschen auswirkt. Eben diesen Infraschall hatten die Windradgegner in Regesbostel hauptsächlich als Grund für ihren Widerstand ins Feld geführt. Damit stellen sie ihren Protest auf wackelige Füße. Es gibt zwar eine neuseeländische Untersuchung, wonach Menschen in Nachbarschaft von Windrädern unter Schlafstörungen und Kopfschmerzen leiden. Doch eine andere Studie in Neuseeland stellt das so genannte Wind Turbine Syndrome komplett in Frage. Die Universität von Auckland in Neuseeland kam zum Ergebnis, dass lediglich die Angst vor den gesundheitlichen Folgen zu diesem Syndrom führe.

Vor diesem Hintergrund wird man das Gefühl nicht los, dass die Bewegung in Regesbostel ein „Ja, aber-Protest“ ist. Nach dem Motto: „Ja, wir sind für Windkraft, aber bitte nicht bei uns“. Bei manchen Menschen mag der Lärm der Windräder tatsächlich negative Symptome hervorrufen. Aber erst einmal müssen die wissenschaftlich belegt sein, bevor solche Argumente gegen die Windkraft vorgebracht werden sollten.