Was ist zu tun, wenn ein Mensch plötzlich zusammenbricht, weil sein Herz nicht mehr schlägt? In Deutschland werden pro Jahr etwa 64.000 derartige Fälle registriert.

Wilhelmsburg. Vielfach müssen diese Menschen sterben, weil mögliche Helfer nicht wissen was sie tun sollen. Heute, Montag, beginnt in Deutschland die „Woche der Wiederbelebung“ mit zahlreichen Informationsveranstaltungen. Am Krankenhaus Groß Sand in Wilhelmsburg wird im Rahmen des Patientenforums am Mittwoch, 24. September, 17.30 Uhr in der Cafeteria, Groß Sand 3, zum Thema „Leben retten lernen – dafür ist es nie zu spät“ von Chefarzt Dr. Ewald Prokein und seinem Team kostenlos eine ausführliche Anleitung erteilt, was im Ernstfall zu unternehmen ist. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Jeder hat auf diesem Wege die Möglichkeit, sein möglicherweise vor vielen Jahren in einem Erste Hilfe Lehrgang erworbenen und in der Zwischenzeit wieder verlorengegangenes Wissen aufzufrischen.

Damit in Zukunft das Thema Wiederbelebung oder Reanimation besser haften bleibt, hatte die Kultusministerkonferenz im Juni beschlossen die Wiederbelebung zum Pflichtthema an Schulen zu machen. In puncto Wiederbelebung ist Deutschland Schlusslicht. Während Reanimation in Norwegen bereits seit 1961 Pflichtfach ist und die Reanimationsrate bei 73 Prozent liegt, hängt Deutschland mit 20 Prozent am Ende. Während Schulen in Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Bayern nun ab der siebten Klasse das Thema Reanimation auf den Stundenplan setzen, gibt es laut Dr. Ewald Prokein in Hamburg noch keine Signale, wann in Hamburg damit begonnen werden soll. „Dass bei uns in rund 80 Prozent der Fälle eines Herz-Kreislaufstillstands nicht geholfen wird ist erschreckend“, urteilt der Chefarzt. Häufig wird nicht geholfen, aus Angst, Fehler zu machen.