Eine Glosse von Andreas Burgmayer

Es gibt da einen Falafel-Laden, da schmecken die Dinger wie in Kairo auf dem Markt. Also schlichtweg fantastisch. Deswegen gehe ich gerne hin, nehme einmal mit allem und trolle mich mit einer unterarmdicken Falafel-Rolle nach Hause, um mich dort beim viel zu gierigen Essen mit Hummus einzuschmieren. Aber damit möchte ich jetzt nur von einem peinlichen Problem ablenken.

Stehe ich doch kürzlich vor dem Tresen, als plötzlich die Augen des jungen Falafel-Manns leuchten, er begrüßt mich überschwänglich. „Wie geht es dir? Was macht die Tochter, die süße Kleine? Alles gut?“

Und. Ich. Habe. Keine. Ahnung. Wer. Er. Ist. Null!

Natürlich lache ich, freue mich, erzähle von der Tochter. Wage es aber nicht, ihn zu fragen, wer er ist. Feige, aber Fakt. Heikel wird’s bei der Gegenfrage. Wonach soll ich fragen? Nuschele also so ein blödes „Und bei dir so?“ Worauf er mir aber keine erkennungsdienlichen Hinweise für die Identifizierung liefert.

Bei einem amerikanischen Buletten-Schnellbrater wurde ich mal von einem Unteroffizier bedient, der mich in der Grundausbildung gequält hatte. Den erkannte ich sofort, da war es mir ein Fest, bei ihm die zu kalten Pommes zu monieren. Den Falafel-Mann finde ich total nett. Und ich habe ihn vergessen. Und jetzt war ich einmal zu oft wieder vor dem Tresen, um ihn noch ganz offen zu fragen, woher wir uns kennen.