Verwaltung wird zuerst mit Wolfgang Sabrowsky verhandeln

Winsen . Er war der Veranstalter des Stadtfestes Ende Mai/Anfang Juni: Nun hat Wolfgang Sabrowsky, Geschäftsführer der Hamburger epa events promotion GmbH, gute Chancen die Veranstaltung auch im kommenden Jahr auszurichten. Der Verwaltungsausschuß der Stadt Winsen hat am Donnerstagabend Sabrowsky als ersten Ansprechpartner für die Feiern vom 15 bis zum 19. Mai 2015 ausgesucht. Nur bei einem Scheitern der Gespräche sollen Verhandlungen mit der MOB Events und mit der Tiedemann art production geführt werden. Zu dem größten Fest in der Kreisstadt kommen jährlich mehrere zehntausend Besucher. Der Ausschuss hatte alle drei Konzepte als qualitativ gut eingestuft.

„Wir haben erst ein Zwischenergebnis. Aber offensichtlich wurde anerkannt, dass ich beim vergangenen Fest viel umgesetzt habe“, sagte Sabrowsky am Freitag dem Abendblatt. „Das sehe ich als Bestätigung meiner Arbeit.“ So hatte der Geschäftsführer, der über lange Jahre hinweg von Südafrika aus arbeitete, Kutschfahrten durch die Stadt organisiert, eine Gondel auf den Schlossteich gebracht und das Fest mit einem Feuerwerk zu Ende gehen lassen. „Inzwischen haben auch andere Städte aus Niedersachsen bei mir angefragt, die Interesse an meinen Konzept haben“, sagte Sabrowsky.

Schon am kommenden Montag hat er den nächsten Termin mit der Stadt. Er rechnet mit einer Entscheidung in den kommenden Woche. Zumindest bis Ende September soll ein Beschluss stehen, versichert auch Theodor Peters, der Sprecher der Verwaltung. Dabei geht es auch darum, wie hoch sich Winsen an den Kosten des Festes beteiligen wird. „Dieser Zuschuss wird sicher nicht die Maximalforderungen der Bewerber erreichen“, sagte Bürgermeister André Wiese (CDU). Die höchste Forderung soll bei 30.000 Euro gelegen haben. Eine niedrigere fünfstellige Summe wäre aber möglich.

Hinter der Nummer zwei der städtischen Rangliste, der MOB Events, stehen Thomas Mogilowski und Jens-Peter Oertzen, die 2012 und 2013 das Fest ausgerichtet hatten. Beide hatten jedoch 2014 keinen neuen Anlauf mehr unternommen. Sie hatten zunächst ein fünfstelliges Minus eingefahren und 2013 kostendeckend abgeschlossen. Das habe, so Oertzen, der als Projektentwickler für Immobilien tätig ist, nicht im richtigen Verhältnis zum Aufwand gestanden. Nun jedoch sind sie wieder unter den Bewerbern. „Ich vermute aber, dass unsere Vorstellungen und die Vorstellungen der Stadt zu weit auseinander liegen“, sagte Oertzen am Freitag dem Abendblatt.

Er und Sabrowsky hatten sich, nachdem der neue Organisator den geschützten Begriff „Thing-el-tangel“ für einen Treffpunkt auf dem Fest genutzt hatte, ein juristisches Gefecht geliefert. Sabrowsky musste 1900 Euro an Oertzen zahlen. Nach dem Fest hatte ihn Sabrowsky, wie er sagt, in seinem Büro besucht: „Ich wollte Frieden schließen.“ Ob das gelingt, ist offen. Oertzen hält an weiteren Forderungen fest.