22 Ateliers, Museen und Kultureinrichtungen öffnen am 8. November ihre Türen. Eintritt für alle: 2,50 Euro

Harburg. Erinnerungen an den letzten Harburger Kulturtag lässt Prof. Dr. Rainer-Maria Weiss nur zu gerne Revue passieren. „Ich drehe ja immer meine Feldherrenrunden“, sagt der Vorstandsvorsitzende des Archäologischen Museums Hamburg, wo die Fäden für die Organisation der mittlerweile traditionellen Kulturveranstaltung zusammenlaufen. „Letztes Jahr war die Stimmung in den Häusern wirklich ausgesprochen gut. Man hat gemerkt, dass es die zehnte Ausgabe des Harburger Kulturtags war. Wegen des Jubiläums haben sich die Teilnehmer besonders viel Mühe gegeben.“

2004 mit der Idee ins Leben gerufen, Harburgs Kulturschaffende zu vernetzen, ist der Kulturtag über die Jahre stetig gewachsen. So pilgerten 2013 über 800 Besucher von Station zu Station, stolze 20 Teilnehmer präsentierten sich – mehr als je zuvor. Ein Rekord, der bei der kommenden Ausgabe erneut gebrochen wird. Beim elften Harburger Kulturtag am 8. November öffnen 22 Ateliers, Museen und ähnliche Kultureinrichtungen zwischen 10 und 20 Uhr ihre Türen.

Kleiner Wermutstropfen: Das Harburger Theater und die Sammlung Falckenberg, zwei der vier Teilnehmer, die seit dem ersten Jahr dabei sind, müssen dieses Jahr passen. Während das Theater mitten in den Renovierungsarbeiten steckt und erst am 13. November wieder seine Türen öffnen wird, musste die Sammlung Falckenberg absagen, weil sie zeitgleich bei der Hamburger Veranstaltung „China Time“ involviert sind. „Das ist zwar schade, aber ich persönlich glaube, dass das den Kleinen dafür umso besser tut“, sagt Rainer-Maria Weiss. „Schließlich geht es beim Kulturtag nach wie vor um die Stärkung des Themas Kultur in Harburg. Darum ist das gut vertretbar.“

Zumal dafür sechs neue Teilnehmer hinzugekommen sind. Bei der Auswahl haben Prof. Dr. Rainer-Maria Weiss und Beate Trede vom Archäologischen Museum nicht nur auf den künstlerischen Anspruch geachtet, sondern auch darauf, dass die Veranstaltungsorte fußläufig zu erreichen sind. Marion Göhring und Anke de Vries von KOBALT-Kunst International e.V. laden in ihr Atelier in der Dempwolffstraße 24, die Galerie Lehmann zeigt Bilder des Hamburger Impressionisten Albert Feser und das Atelier Freistil präsentiert sich dieses Jahr im Treffpunkt Hölertwiete, wo Illustrationen verschiedener Freistil-Künstler zu sehen sind. Außerdem neu mit dabei ist die Künstlerin Alexandra Seils, in der Geschichtswerkstatt Harburg e.V. können die Besucher sich auf ein buntes Programm an Kurzvorträgen freuen und die Initiative Gedenken bietet einen Rundgang zu den Stolpersteinen an.

Hinzu kommen viele Bekannte aus den vergangenen Jahren: Alles wird schön, das Atelier Malrausch, die Produzentengalerie SchauRaum, das Atelier im Mayr’schen Haus, die Contemporary Art Gallery „mytoro“ und die Laden-Galerie Kroko dürfen natürlich ebenso wenig fehlen wie die Technische Universität Hamburg-Harburg, der Verein Alter Friedhof, die Kulturwerkstatt Harburg, das Museum der Elektrizität Electrum und der Kunstverein Harburger Bahnhof. Der Kunstmaler Heinz-Jürgen Wilde derweil zeigt im TuTech-Haus seine spektakulären Neon-Bilder, einen musikalischen Beitrag liefert erneut das Musikforum St. Trinitatis und im Archäologische Museum ist die brandneue Sonderausstellung „Mythos Hammaburg“ zu sehen.

Damit ist das Angebot des Harburger Kulturtags so umfangreich, dass es schlicht unmöglich ist, alle Stationen zu besuchen. Deswegen äußerten einige Teilnehmer den Wunsch, die Veranstaltung auf zwei Tage auszudehnen. „Wir haben darüber lange diskutiert“, sagt Rainer-Maria Weiss. Vor allem für die kleinen Galerien aber sei es schier unmöglich, so lange zu öffnen. Außerdem bedeute die Ausweitung auf zwei Tage nicht, dass die Kulturinteressierten in Harburg sich verdoppeln. „Wir glauben, dass das Ganze dann verwässert“, fügt Beate Trede hinzu. Deswegen bleibt auch in diesem Jahr alles beim Alten. Und immerhin: In Häusern, die sowieso geöffnet haben, darunter das Archäologische Museum, erhalten die Besucher am auch Folgetag des Kulturtags freien Eintritt.

Als Eintrittsberechtigung dienen erneut die hochwertigen Pins, die in rund zwei Wochen sowohl in allen Haspa-Filialen südlich der Elbe als auch an der Konzertkasse im Phoenix-Center für 2,50 Euro erhältlich sein werden. Dass der Eintritt so gering ausfällt, ist auch der Hamburger Sparkasse zu verdanken, die den Harburger Kulturtag seit jeher mit einer Fördersumme von 5000 Euro pro Jahr unterstützt. „Das ist wirklich klasse“, so Rainer-Maria Weiss. Dank des geringen Preises locke der Kulturtag nämlich nicht nur klassisches Vernissage-Publikum, sondern wirklich Jedermann an. „Die Eintrittsgelder dienen übrigens in keiner Weise dazu Geld einzunehmen, sondern sollen lediglich verhindern, dass die Veranstaltung kostenlos wirkt“, erklärt Weiss. „Denn was nichts kostet, ist nichts wert.“

Das Hamburger Abendblatt ist auch in diesem Jahr wieder Medienpartner des Harburger Kulturtags. In den kommenden Wochen werden wir alle 22 Teilnehmer einzeln vorstellen.