Bei den 4. Kunst- und Ateliertagen am kommenden Wochenende gewähren 90 Künstler an 26 Orten Einblick in ihre Arbeitswelt

Wilhelmsburg. So geballt zeigt sich Wilhelmsburgs Künstlerszene nur einmal im Jahr: Annähernd 90 Künstler öffnen bei den 4. Kunst- und Ateliertagen am Sonnabend, 13., und Sonntag, 14. September, an insgesamt 26 verschiedenen Orten ihre Arbeitsräume. Besucher haben die Gelegenheit, in die vielen versteckten Ateliers zu schauen. Künstler zeigen sich auch in ungewöhnlichen Arbeitswelten – im Wohnzimmer, auf dem Dachboden oder im Friseursalon.

Die Illustratorin und Grafikerin Roswitha Stein kennen viele Bewohner der Elbinseln von ihren lustigen Cartoons mit Geschichten über den nach 300 Jahren auferstandenen Herzog Georg Wilhelm und seinem aristokratischen Gehabe in unserer Zeit. Dass sie auch Gegenständliches kann, zeigen ihre Drahtobjekte, die Roswitha Stein während der Ateliertage im Salon im Vogelhüttendeich 88 zeigt und gemeinsam mit Besuchern bastelt.

Wer meint, dass 30 verschiedene Motive von nur einem einzigen Quadratmeter unmöglich seien, sollte sich die ambitionierte Fotoreihe von Michael Eicks im Künstlerhaus Georgswerder, Rahmwerder Straße 3, anschauen. Der Fotokünstler zeigt jeweils 30 Ansichten von nur einem Quadratmeter, den er jeweils an der Wilhelmsburger Mühle Johanna, am Hamburger Rathaus und am Michel ausgesucht hat.

Bei der Tour durch die Ateliers sollten Besucher am Sonnabend, 13. September, um 15 Uhr den „KuchenKunstKontest“ im Künstlerhaus Georgswerder einplanen. Hobbykonditoren messen sich in einem Wettbewerb, bei dem das Publikum abstimmt und die kreativste Tortenkreation sucht. Jeder folgt seinem eigenen Geschmack, objektive Kriterien für Tortenkunst gibt es nicht. Am Ende folgt das große Tortenessen – die süße Kunst gibt es gegen eine Spende.

Die Kreativen in den Zinnwerken, Am Veringhof 7, öffnen lediglich am Sonntag, 14. September, wenn es unter dem Titel „Zinnaffair“ Kunstausstellungen, Workshops und Live-Musik mit der BillBrook Blues Band gibt. In den Zinnwerken arbeitet die Modedesignerin Janneke Hülsebus, die mit ihrem Modelabel „Powder“ die Eleganz der 1930er-Jahre in die Jetztzeit transportiert. Besuchern der Ateliertage empfängt sie mit Ostfriesentee.

Besucher der Zinnwerke haben von 13 bis 14 Uhr und noch einmal von 17 bis 18 Uhr die Gelegenheit, die Wilhelmsburger Fernsehredaktion kennenzulernen, die Ende Oktober beim Bürgerfernsehen Tide mit einem Magazin aus dem Stadtteil auf Sendung gehen wird. Jonathan Miske zeigt Gästen den Umgang mit der Kamera.

Veranstalterin der Kunst- und Ateliertage ist Kathrin Milan. Die Kunstnomadin lässt an beiden Tagen in dem kleinen Park am Veringkanal mit Lehm, Stein, Ytong und Holz an einem Stadtmodell bauen. Kathrin Milan ist es im vierten Jahr gelungen, professionelle Künstler, Amateure, Hobbymaler, Kunststudenten und übrige Freigeister bei einer großen Leistungsschau zu vereinen.

Zu den Freigeistern zählt auch Schallplatten-Liebhaber Wolfgang Strobel, bekannt von seiner Plattenverkostung aus der inzwischen geschlossenen Soulkitchenhalle. Strobel zeigt an beiden Tagen in der Saga-Ladengalerie am Platz Ecke Veringstraße 120/Gert-Schwämmle-Weg, wie man Plattencover selbst bemalt und gestaltet. Marek Braun zeigt dort Screenprints, Suse Bohse Videoarbeiten.

4. Wilhelmsburger Kunst- und Ateliertage, Sonnabend, 13., und Sonntag, 14. September, jeweils 12 bis 19 Uhr, Programm und Lageplan der beteiligten 26 Orte im Internet: www. kunst-und-ateliertage.de