Melanie Leonhard, stellvertretende Landesvorsitzende der SPD und Leiterin der Abteilung Harburger Stadtgeschichte im Helms-Museum, trägt den Anschlag auf ihr Wohnhaus (das Abendblatt berichtete) mit Fassung.

Harburg. In der Nacht zu Montag hatten Symphathisanten einer linksradikalen Gruppe Farbe und Steine gegen die Häuser dreier Hamburger SPD-Politiker geworfen.

Neben Leonhard betroffen waren der Wandsbeker Kreisvorsitzende Karl Schwinke und Milan Pein, Kreisvorsitzender in Eimsbüttel. Mit der Aktion wollten die Aktivisten ihre Kernforderungen – Freiheit für Lampedusa-Flüchtlinge – und die Wohnungsbaupolitik des Hamburger Senats wieder ins Gespräch bringen. „Wir haben mit den Farbattacken unsererseits den Wahlkampf eröffnet und hoffen auf engagierte Mitstreiter, die der SPD den Herbst und Winter hier versauen“, stand gestern auf der Internetseite der „Linksunten“-Gruppe. „Die Themen um die es denen geht, sind gar nicht meine“, sagte Melanie Leonhard gestern dem Abendblatt. Sie vermutet, dass sie allein wegen ihrer politischen Position innerhalb der SPD ins Visier der Aktivisten geraten ist, zumal sie aus persönlichen Gründen seit mehr als zwei Monaten nicht mehr politisch in Erscheinung getreten ist.

Beeindruckt hat sie die Aktion wenig, „Dass man Opfer solcher Attacken werden kann ist leider so, dass muss man aushalten“. Mehr stört sie da, dass auch ihre Nachbarn von der Farbattacke betroffen waren. Außerdem sei ihre Adresse auf der Internetseite der Aktivisten veröffentlicht, „und das finde ich bitter“.