Bildungsminister Hwang Woo-Yea informierte sich über Unternehmensgründungen

Harburg. Zu einem Gespräch über die Fördermöglichkeiten von Hochschul-Startups trafen sich der südkoreanische Bildungsminister und Vizepremierminister Hwang Woo-Yea und Dr. Helmut Thamer, Geschäftsführer der Technologietransfergesellschaft TuTech der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH). Im Mittelpunkt des Treffens stand dabei die Frage, wie Start-ups am besten und langfristig gefördert werden können.

Dr. Helmut Thamer stellte dabei die TuTech Innovation GmbH als ein Beispiel für erfolgreiche Unterstützung von Studenten bei der Unternehmungsgründung vor. Die TuTech unterstützt seit 1992 Technologieprojekte. „TuTech agiert als Berater, Organisator, Vermittler, Initiator und Koordinator mit dem Ziel, unternehmerisches und wissenschaftliches Potenzial gewinnbringend zu vernetzen“, stellt sich die Gesellschaft, die eng mit der Technischen Universität Hamburg-Harburg zusammenarbeitet, vor.

Bei dem Zusammentreffen der beiden Delegationen stellte der Südkoreanische Generalkonsulat See-jeong Chang die Eigenart der Hansestadt heraus: „Wenn man in Deutschland Geld verdienen möchte, kommt man nach Hamburg.“ Hier sei ein guter Startpunkt für Unternehmensgründungen.

Als Beleg für diese These präsentierten sich Start-up-Unternehmer aus Hamburg: Die Firma „Hamburg Applications“ entwickelt Mikrochips für die Medizintechnik und „Jucify“ hat eine Lösung zum drahtlosen Laden von Smartphones erfunden. Die beiden Studenten entwickelten ihre Idee während ihres Studiums an der TUHH und bekamen anschließend bei der TuTech fachliche Unterstützung bei der Firmengründung.

Die südkoreanische Delegation stellte den Jungunternehmern bei ihrem Besuch praktische Fragen: „Haben Sie eigentlich finanzielle Angst vor der Zukunft?“ Das verneinten die beiden. Sie seien ja schließlich noch Studenten und würden über Projekte gefördert. Als drittes Start-up präsentierte „mb+Partner“ eine technische Lösung zum fahrwerklosen Fliegen von Flugzeugen. Die Gründung des Unternehmens im April 2008 entstand aus einem Spin-off der TUHH. Die Idee des fahrwerklosen Fliegens stieß bei der Südkoreanischen Delegation auf Begeisterung. Alle drei vorgestellten Unternehmen werden an der TuTech betreut und unterstützt.

Im Anschluss an das Treffen wurde von Professor Kim Jin Soo von der Chung-Ang University in Seoul und Dr. Helmut Thamer ein Kooperationsvertrag unterzeichnet. Darin wird ein akademischer und kultureller Austausch zwischen der TuTech und dem Korea Association of Entrepreneurship Center in Seoul vereinbart. Ziel ist es, bilateral Hochschulausgründungen zu fördern und zu stärken.

Im Anschluss an den Besuch in Harburg traf auch Hamburgs zweite Bürgermeisterin Dorothee Stapelfeldt den Bildungsminister der Republik Korea Woo-yea Hwang, um eine Absichtserklärung zwischen dem Bildungsministerium der Republik Korea und dem Senat der Freien und Hansestadt Hamburg zur Förderung der Zusammenarbeit im Bereich der beruflichen Bildung zu unterzeichnen.

Das Bildungsministerium der Republik Korea und der Hamburger Senat wollen weiterhin ihre Zusammenarbeit im Bereich der beruflichen Bildung intensivieren. Kooperationspartner in Hamburg ist das Hamburger Institut für berufliche Bildung der Behörde für Schule und Berufsbildung. Beide Seiten fördern dabei unter anderem den gegenseitigen Austausch von Studentinnen und Studenten sowie Auszubildenden in der beruflichen Bildung. Das erste Projekt im Rahmen der Zusammenarbeit ist ein mehrmonatiges Praktikum von neun südkoreanischen Studenten im Gesundheits- und Pflegebereich in Hamburg.