Am Wochenende veranstaltete die SPD wieder ihren großen Flohmarkt auf dem Sand. Auf dem Rathausmarkt im Festzelt ging es dagegen zünftig zu

Harburg . Auch wenn im Vorwege der Bürgerschaftswahl in der Harburger SPD schon mal die Wunschkandidaten in Position gebracht werden, was nicht ohne Hauen und Stechen hinter den Kulissen abläuft, machen die Genossen als Flohmarktveranstalter eine ausgesprochen gute Figur. Am Sonnabend um 3 Uhr früh begann die Schicht der Organisatoren, denn die ersten Händler reisten bereits vor 6 Uhr an. Feste Plätze werden beim Harburger SPD-Flohmarkt auf dem Sand und in den umliegenden Straßen nicht vergeben. „Wir haben heute Morgen die Plätze zugewiesen“, so SPD-Bürgerschaftsabgeordneter und Flohmarktaufsicht, Sören Schumacher. Unterstützt wurde Schumacher bei der Organisation der Flohmarktstände unter anderen von SPD-Fraktionschef Jürgen Heimath und SPD-Kreischef Frank Richter.

Vor mehr als 20 Jahren hatten die Mitglieder des SPD-Distrikts Mitte die Idee, einmal im Jahr in Harburg einen Flohmarkt zu organisieren. Der Markt wuchs mit jedem Jahr, schließlich stieg der ganze Kreisverband in die Veranstaltung mit ein. „Wir haben in der Regel jedes Jahr zwischen 800 und 1000 Standanmeldungen und 30.000 bis 40.000 Besucher.

Was wir noch nie hatten, jedenfalls nicht in den zehn Jahren, die ich dabei bin, war schlechtes Wetter“, so Richter. Leider gibt es immer ein erstes Mal. Sonnabendmittag setzte der Nieselregen dann tatsächlich ein. Ein Umstand, der so manchen Flohmarkthändler zur Aufgabe und Besucher zur Heimkehr bewog. Sarah, 21, ist jedenfalls zufrieden mit ihren Einnahmen. Die junge Harburgerin verkauft nun schon zum dritten Mal an ihrem Flohmarktstand beim großen SPD-Flohmarkt in Harburg.

Trotzdem liefen die Geschäfte auf dem SPD-Flohmarkt auch in diesem Jahr ganz gut. Wobei es nicht allen Händlern darum ging, die Kasse zu füllen. Janine und Sven Grabbert aus Harburg etwa hatten mit Freunden ihren Flohmarktstand auf dem Sand aufgebaut, um Geld für eine Delphin-Therapie für ihre kleine Tochter Leonie, die an einer überaus seltenen Krankheit leidet, zu sammeln. Mehr Informationen über die Spendenaktion gibt es auch im Internet unter der Adresse: www.leosdelphintherapie.com.

Zum fünften Mal feierten die Harburger ihr eigenes Herbstfest

Eher zünftig ging es an diesem Wochenende auf dem Harburger Rathausmarkt zu. Hamburg hat das Oktoberfest, Harburg das Herbstfest. Weißwurst und süßer Senf, bayerischer Wurstsalat, Leberkäs mit Kraut, Weißbier und Brezen schmecken auch unterm Zeltdach im norddeutschen Nieselregen. Wer also braucht noch München? Zum fünften Mal organisierten der Langenhorner Veranstalter Bernd Langmaak und sein Freund Torsten Schlage, Geschäftsführer des Harburger Turnerbundes (HTB) den Harburger Herbstmarkt, den auch in diesem Jahr Harburgs Bezirksamtsleiter Thomas Völsch (SPD) am Freitagnachmittag mit einem Fassanstich offiziell eröffnet hatte. Dem Vernehmen nach soll das ohne größere Zwischenfälle funktioniert haben.

Die „Blauen Jungs“ füllten am Sonntag das Festzelt auf dem Herbstmarkt

Sportvorführungen und zünftige Musik boten den Zeltbesuchern ein abwechslungsreiches Programm zu den bayerischen Spezialitäten auf den blau-weiß-kariert gedeckten Bierzelt-Garnituren. „An diesem Wochenende sind viele Feste in der Stadt. wir haben uns damals überlegt, für Harburg etwas auf die Beine zu stellen, mit einem Differenzierungsmerkmal. Das ist uns, denke ich, ganz gut gelungen. Jedenfalls haben die Leute hier jede Menge Auswahl und können sich entscheiden“, so Langmaak.

Mit 8000 bis 12.000 Besucher an den drei Festtagen auf dem Harburger Herbstmarkt sind die beiden Veranstalter zufrieden. Aber: Nach oben ist natürlich immer noch Luft. Beide haben inzwischen Erfahrung darin, den Harburgern etwas zu bieten. Zum ersten Mal veranstaltete der Langenhorner in diesem Jahr im Mai den Discomove im Harburger Binnenmarkt. außerdem beteiligen sich Schlage und Langmaak jedes Jahr beim Binnenhafenfest mit dem Veritaslauf. Echtes Highlight des Festprogramms auf dem Harburger Rathausplatz bildeten am Sonntagnachmittag die „Blauen Jungs". Der Hamburger Polizeichor mit seinem schier unendlichen Repertoire hat zwar relativ wenig mit Bayern zu tun, füllt aber trotzdem jedes Festzelt im Norden. Im Norden jedenfalls kennen die Zuhörer die Lieder der Blauen Jungs und können textsicher am Biertisch mitsingen.