80 junge Künstler zeigen und verkaufen bei der Kunstmesse P/Art 14 ihre Arbeiten

Harburg. Kunst von jungen Künstlern zu bezahlbaren Preisen erwerben, bevor sie unbezahlbar wird – dazu hat das Publikum bei der etwas anderen Kunstmesse P/Art 14 die Gelegenheit. Die Produzentenkunstmesse für unabhängige Künstler präsentiert sich in diesem Jahr vom 11. bis 14. September in den Harburger Phoenixhallen. Mehr als 80 vielversprechende Künstler zeigen und verkaufen ihre Arbeiten aus Malerei, Skulptur, Installation, Fotografie und Film.

Die Kunstmesse richtet sich ausdrücklich an weniger kaufkräftige und junge Sammler. Jeder ausstellende Künstler hat sich bereit erklärt, jeweils zwei Arbeiten unter 1000 Euro anzubieten. Die Kunstmesse versteht sich als nicht rein wirtschaftlich agierende Plattform und bietet ein Rahmenprogramm mit Performances, Führungen und Diskussionen. Die Kulturstiftung und und die Kreativ Gesellschaft unterstützen die P/Art.

Bei der Premiere im Vorjahr in einer leerstehenden Industriehalle auf dem Kolbenhofgelände in Hamburg-Bahrenfeld hatten gut 3000 Besucher die Messe für zeitgenössische Kunst besucht. Der neue Ausstellungsort in diesem Jahr bietet die Möglichkeit, hinter die Kulissen der normalerweise nicht zugänglichen Phoenixhallen zu werfen.

Die Kunstmesse bespielt zwei denkmalgeschützte Gebäude aus dem Jahr 1905 auf dem Werksgelände an der Wilstorfer Straße. Durch Brücken verbunden, werden die zwei oberen Geschosse der Gebäude in fünf Hallen unterteilt. Von der Decke abgehängte weiße Ausstellungswürfel stehen im Kontrast zu der rohen Umgebung der alten Fabrikhallen.

Mehr als 600 Künstler haben sich für die P/Art 14 in Harburg beworben. Eine Expertenjury hat 80 von ihnen ausgewählt. Die Jury bildeten Julia Jung (Sammlung Falckenberg), der Maler Henning Kles, der Architekt und Sammler Tilman Kriesel, Merle Radtke, wissenschaftliche Assistentin an der Kunsthalle Hamburg und Inga Wellmann von der Kulturbehörde.

Zu den beteiligten Künstlern gehört der in Stade geborene Lennart Münchenhagen. Der 31-Jährige baut und collagiert die Zerrissenheit der Moderne. So recycelte eine selbst gebaute Bar, bis sie durch den häufigen Auf- und Abbau in ihre Bestandteile zerfiel und nun als collagiertes Kunstwerk weiter besteht.

Verena Waldmüller aus Berlin, Jahrgang 1982, schafft Apparaturen und umschreibt damit ihre Ansichten unserer technoiden Welt. Obwohl eigentlich technischer Unsinn, lassen die geschickt eingebauten für jeden erkennbaren, technischen Alltagsgegenstände keinen anderen Schluss zu, dass es sich bei ihren Apparaturen um funktionierende Maschinen handeln müsse.

Als Referenten besuchen der Präsident der Hochschule für Bildende Künste Hamburg, Martin Köttering, und die Stadtkuratorin für Kunst im öffentlichen raum, Sophie Goltz, die Messe in Harburg.

P/Art 14, 11. bis 14 September, Eröffnung: Donnerstag, 11. September, 19 Uhr (Eintritt frei), Messebetrieb: Fr: 12 bis 21 Uhr, Sa: 11 bis 23 Uhr, So: 11 bis 20 Uhr, Phoenixhallen Harburg, Wilstorfer Straße 71, Eingang: Tor 2, Eintritt: 7 Euro