Freilichtmuseum widmete sich als erste Institution in Niedersachsen dem gesprochenen Wort

Ehestorf. Das erste Erzählfest im Freilichtmuseum am Kiekeberg war ein Publikumsmagnet. 1200 Menschen suchten das Museum auf, das sich als erste Institution in Niedersachsen in dieser Form dem gesprochenen Wort widmete. Viele Großeltern brachten ihre Enkelkinder mit, einige sogar die Großfamilie. Beim Erzählfest konnten sich die Besucher verschiedenen Themen und Techniken widmen: Selbst Hörspiele herstellen, mit Zeitzeugen aus der Nachkriegszeit ins Gespräch kommen, Märchenerzählern lauschen, Führungen zu Bäumen und Tieren mitmachen, an vielen Stationen für Sprachakrobaten aktiv werden und selbst Geschichten erzählen lernen.

„Die Kraft des gesprochenen Wortes fasziniert Menschen bis heute. In unserem Museum kann man sehen, wie wertvoll Erzählen früher war, und erleben, was es heute bedeutet“, sagte der kaufmännische Geschäftsführer Marc von Itter. Früher konnte das einfache Volk oft nicht lesen und schreiben. Deshalb wurden Wissen und Geschichte mündlich überliefert. „Bis heute ist es so: Menschen lieben Geschichten, darin sind sich Freizeitforscher einig. Allerdings wird heute meistens durch Fernsehen und Film erzählt.“

Die Kulturvermittlung, insbesondere das Erzählen, liegt der VGH-Stiftung am Herzen. Martin Aude, Regionaldirektor der VGH-Regionaldirektion Lüneburg: „Ich habe mich sehr auf diesen Tag gefreut: Erzählen ist eine wichtige Kulturtechnik überall auf der Welt. Miteinander reden, ‚face-to-face‘, mit Mimik und Gestik kann kein elektronisches Medium ersetzen.“ Das Reden unterstütze die Verbindung zwischen den Menschen, so kämen auch die Generationen ins Gespräch.