Eine Glosse von Rainer Burmeister

Denken Sie dran: Gestern war Stichtag! Am 1. September beginnt im verketteten Einzelhandel immer das Weihnachtsgeschäft. Vergessen Sie Sommer, Sonne, Sand und Meer. Nehmen Sie lieber ihre Famila mit und starten mit einem fröhlichen Lidl auf den Lippen den Ausflug dorthin, wo es Aldi leckeren Kekse, Lebkuchen, Printen und Schoko-Weihnachtsmänner gibt. Dabei muss man nicht jeden Penny umdrehen; lieber mal beim Marktkauf ganz Real zulangen. Das wusste schon Ede Kah, Gründer einer bekannten Kaufmanns-Dynastie.

Ganz im Ernst: Ich habe mir für diese Saison vorgenommen, den Weihnachtsmann auszubremsen. Wer an Heiligabend was auf dem Gabentisch haben möchte, muss bis spätestens 15. September bei mir den Wunschzettel ausgefüllt und abgegeben haben. Einen Tannenbaum habe ich bei einem Anbieter zum Selbstsägen auch schon markiert. Damit dürfte einer entspannten Annäherung an die schönste Zeit des Jahres nichts mehr im Wege stehen.

Wenn es dann doch zu stressig werden sollte, vertraue ich dem Programm der Schenefelder Volkshochschule: Dort wird Mitte Dezember „Weihnachtsentspannung“ mit autogenem Training, Fantasiereise, Klangschale sowie Farben und Düften angeboten. Doch die Wirkung scheint begrenzt zu sein. Schon einen Monat nach Heiligabend gibt es „Winterentspannung“ mit haargenau den gleichen Zutaten, „um nach den aufregenden Weihnachtsfeiertagen neue Kraft zu tanken“.