Harburgs früherer Bezirksamtsleiter Michael Ulrich will ehrenamtlich in Wilhelmsburg Politik machen

Wilhelmsburg. Der frühere Harburger Bezirksamtsleiter Michael Ulrich bewirbt sich sich um einen Sitz im Beirat für Stadtteilentwicklung Wilhelmsburg. Er lebt auf der Elbinsel und will die Nachbarn im Quartier Peter-Beenck-Straße nahe des neuen Inselparks in dem ehrenamtlichen Bürgerbeteiligungsgremium vertreten. Ulrich war von 1991 bis 1998 Bezirksamtsleiter in Harburg.

Außergewöhnlich viele Kandidaten wollen in dem Stadtteilbeirat Wilhelmsburg mitarbeiten und Einfluss auf die Entwicklung der Elbinsel nehmen: Insgesamt bewerben sich 38 Männer und Frauen für einen der 14 Sitze mit Stimmrecht im Beirat. Dazu erhalten 14 weitere Bewerber einen Platz als Stellvertreter. In insgesamt 14 Quartieren stehen damit jeweils zwei Personen als ehrenamtliche Ansprechpartner bereit, um die Interessen ihrer Nachbarn öffentlich zu machen und in die politische Diskussion zu bringen. Über die Vorschläge des Beirats entscheidet die Bezirksversammlung Hamburg Mitte.

Neu ist, dass kleine Wirtschaftsbetriebe und die Kirchen auf der Elbinsel Mandate im Stadtteilbeirat erhalten werden. „Die Vertreter der Muslime halten sich noch bedeckt“, sagt der Beiratsvorsitzende Lutz Cassel.

Neben Michael Ulrich drängen weitere auf der Elbinsel bekannte Menschen in das Bürgerbeteiligungsgremium, die bereits öffentlich bin Erscheinung getreten sind: Die Bürgerhaus-Vorstandsvorsitzende Bettina Kiehn und die Vorsitzende des Arbeitskreises Georgswerder, Andrea Schwegler, hoffen genauso auf einen Sitz wie die Chefin des Freizeithauses Kirchdorf-Süd, Barbara Kopf, Liesel Amelingmeyer (Zukunft Elbinsel) oder die Gastronomin Sofija Dreshaj. Die Mitglieder des Stadtteilbeirates werden nicht von Wahlberechtigten gewählt, sondern von der Bezirksversammlung ernannt. Wer von den Kandidaten dem neuen Stadtteilbeirat Wilhelmsburg angehören wird, ist noch offen. Die zehn Kandidaten, die weder als Beiratsmitglied noch als Stellvertreter einen Platzfinden, will der Vorstand für Arbeitsgruppen gewinnen.

In noch alter Besetzung hat der Beirat für Stadtteilentwicklung Wilhelmsburg am Mittwochabend im Bürgerhaus beschlossen, Vertreter der Polizei und der Bezirksverwaltung einzuladen, um Lösungen zu finden, damit Autos nicht mehr auf den Fußwegen rund um den Energiebunker parken. Peter Fenske sieht in der Parkplatzknappheit ein Problem: Viele Bauprojekte seien ohne Tiefgarage realisiert worden.

Der Beirat will auch eine stets wieder kehrende Geruchsbelästigung erneut zum Thema machen, die von den Nordischen Oelwerken ausgehe. Beiratsmitglieder berichten zudem von Rasern auf der Veringstraße, die ein Problem seien. Der Beirat, dann in neuer Besetzung, kommt am 22. Oktober wieder zusammen.