Lüneburger Verwaltung will Kaserne anmieten und neue Unterkunft im Ortsteil Rettmer bauen

Lüneburg . Die Betten für Flüchtlinge in Lüneburg werden knapp. „Ab der kommenden Woche haben wir weder am Meisterweg noch in der ehemaligen Kaserne an der Bleckeder Landstraße noch Plätze frei“, warnt Stadtrat Markus Moßmann. Und weil geplante Mobilteile am Ochtmisser Kirchsteig noch nicht vorhanden sind, muss die Stadt jetzt für eine Übergangslösung sorgen.

Die Lösung: Die Verwaltung möchte einen zweiten Kasernenblock an der Bleckeder Landstraße anmieten, direkt neben dem schon bezogenen. Am Dienstag soll der Verwaltungsausschuss der Stadt darüber entscheiden. Aktuell sind im internationalen Haus am Meisterweg 101 Menschen untergebracht und im Kasernengebäude in der ehemaligen Schlieffenkaserne 90. „Damit sind alle Plätze belegt. Doch schon in der kommenden Woche kommen weitere Flüchtlinge. Sie in Zelten unterzubringen, wie es andere Kommunen tun, kommt für uns nicht in Frage“, sagt Moßmann. „Deshalb möchten wir einen zweiten Kasernenblock anmieten. Weil die Zeit drängt, haben wir erste Planungen dafür schon gestartet.“

Das sei jedoch nur eine Übergangslösung, bis in einigen Wochen die Unterkunft am Ochtmisser Kirchsteig bezugsfertig ist. „Die Lüwobau möchte dafür gebrauchte Container vom Bund kaufen, in denen bisher Einheiten der Polizei untergebracht waren. Die Verkaufsgespräche ziehen sich aktuell leider aber in die Länge.“

Auch wenn die Hansestadt nun übergangsweise noch einen zweiten Kasernenblock an der Bleckeder Landstraße anmietet, am Konzept der dezentralen Unterbringung änderte das nichts. „Es ist aus unserer Sicht sinnvoll, die Menschen über verschiedene Stadtteile verteilt unterzubringen. Jetzt diktieren uns aber die aktuellen Ereignisse, wie wir zu handeln haben“, sagt Markus Moßmann. Die Verwaltung wird daher zusammen mit der Lüwobau auch die Planungen für einen weiteren Standort voranbringen. Dieser soll in Rettmer entstehen.