Die Wirtschaftssanktionen von und gegen Russland wirken sich auch auf die lokale Wirtschaft aus, meldet die Industrie- und Handelskammer (IHK) Lüneburg-Wolfsburg.

Lüneburg . Eine interne Umfrage zeige: Rund zwei Drittel der befragten Unternehmen verzeichnen rückläufige Geschäfte und ausbleibende Aufträge.

„Bei mehr als 60 Prozent der Befragten liegt der Anteil des Russlandumsatzes am gesamten Auslandsumsatz bei unter zehn Prozent. Deshalb sind die Einbußen zwar schmerzlich, aber nicht existenzgefährdend“, sagt Lars Heidemann, IHK-Außenwirtschaftsreferent. „Es gibt aber auch einzelne Betriebe, die stark in Russland engagiert sind und für die ein Wegfall dieses Marktes bedrohlich ist.“

Für die niedersächsische Wirtschaft ist Russland ein wichtiger Handelspartner. Mit einem Exportvolumen von 2,7 Milliarden Euro stand Russland 2013 im Ranking niedersächsischer Ausfuhren an elfter Stelle. Aus dem IHK-Bezirk Lüneburg-Wolfsburg sind rund 120 Unternehmen in Russland aktiv, sei es als Exporteure, mit Vertriebsniederlassungen oder sogar mit eigenen Produktionsstätten.

Zwei von drei befragten Unternehmen befürchten eine Verschlechterung ihrer Geschäftsbeziehungen zu Russland. Die Hauptsorgen gelten dem Exportgeschäft, denn zukünftig erwarten 58 Prozent der befragten Unternehmen weniger Umsätze mit Russland. Verunsicherung zeigt sich auch mit Blick auf die langfristige Entwicklung: Knapp die Hälfte rechnet mit einem Vertrauensverlust bei ihren russischen Geschäftspartnern. Mehr als 63 Prozent der Unternehmen geht von einer dauerhaften Schädigung der deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen aus.