Deutsche Bahn will bis 2017 neue Wände von Maschen bis Meckelfeld bauen

Hittfeld. Europas größter Rangierbahnhof in Maschen ist nach einer 230 Millionen Euro teuren Modernisierung für wachsende Güterströme aus Hamburg und Bremerhaven gut gerüstet. Als Güterdrehscheibe für Norddeutschland und Skandinavien werden hier täglich bis zu 150 Güterzüge neu zusammengestellt. Eine mehr als gute Nachricht hatte Ulrich Bischoping, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für Niedersachsen und Bremen, nun im Gepäck, als er auf Einladung von Seevetals Bürgermeisterin Martina Oertzen zum Gespräch ins Hittfelder Rathaus kam. „Wir erwarten bis Ende dieses Jahres im Rahmen des geplanten Neubaus des Umfahrungsgleises im Maschener Rangierbahnhof auch den zweiten Planfeststellungsbeschluss für den Bau einer Lärmschutzwand auf der Maschener Seite“, sagt er. Das kommende Jahr soll für die weitere Planung und die Ausschreibung genutzt werden. Der Baubeginn wird für 2016 angestrebt. Die Fertigstellung des Umfahrungsgleises und der neuen Lärmschutzwände ist für das Jahr 2017 anvisiert. „Das ist ein Zeichen, auf das viele Bürger in Maschen, Hörsten und Meckelfeld lange gewartet haben“, freute sich Seevetals Bürgermeisterin Martina Oertzen über diese guten Nachrichten. Bischoping bekräftigte in dem Gespräch auch, dass die Finanzierung dieser Maßnahme jetzt gesichert sei. Seevetals Bürgermeisterin nutzte das Treffen zudem, den Bahnvertreter an die Schaffung barrierefreier Bahnhöfe in Meckelfeld, Maschen und Hittfeld zu erinnern.

Der Bau der Lärmschutzwände könnte vor allem die Anwohner zwischen Maschen und Meckelfeld zu einem Freudentänzchen verleiten, zumindest dürfte sie die Nachricht überraschen. Was nicht verwundert. Denn mittlerweile ist es mehr als drei Jahre her, dass ein Vertreter der Bahn beim ersten Spatenstich zur Modernisierung der sogenannten Zugbildungsanlage Maschen, wie der Bahnhof genannt wird, erstmals den möglichen Lärmschutz ins Spiel brachte.

Weil ein gesetzlicher Anspruch auf Lärmschutz aber nur dann besteht, wenn Schienenwege neu gebaut oder wesentlich verändert werden, hatten die Bürger in Hörsten und Maschen jahrzehntelang vergeblich auf mehr Ruhe gehofft. Als ein Bahnmitarbeiter beim Spatenstich aber erstmals von einem Umfahrungsgleis – also einem kompletten Neubau – östlich der Gleisanlagen sprach, änderte sich die Lage. Das Umfahrungsgleis ist nötig, damit zum Beispiel Güterverkehr, der vom Hamburger Hafen direkt nach Bremen unterwegs ist und nicht in Maschen umgestellt werden muss, ohne Probleme vorbeifahren kann.

Erfreulicherweise kommt die Gemeinde Seevetal auch an anderer Stelle in den Genuss von mehr Lärmschutz. Im Rahmen des freiwilligen Lärmsanierungsprogrammes des Bundes plant die Deutsche Bahn für die Bremer Bahnstrecke im Bereich Seevetal umfangreiche Lärmschutzmaßnahmen. Profitieren werden davon viele Anwohner in Meckelfeld, Fleestedt und Emmelndorf. Die genauen Planungen wird ein Vertreter der Bahn in einer öffentlichen Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses am Montag, 15. September, um 17 Uhr in der Burg Seevetal präsentieren. Interessierte sind herzlich eingeladen, sich hier aus erster Hand informieren zu lassen.