Eine Betrachtung von Frank Knittermeier

Das Geräusch ist längst ausgestorben: Das Klappern der Schreibmaschinentasten, das Klingeln am Ende einer Zeile, das Rattern und anschließende Einrasten, wenn der Schreibwagen von links nach rechts geschoben wird, um eine neue Zeile zu beginnen – nichts ist mehr davon zu hören. Nirgends. Nur aktuell in bestimmten Kreisen: Der NSA-Abhörskandal hat für eine kurzfristige Renaissance der guten alten Schreibmaschine gesorgt. Sie kann schließlich nicht ausspioniert werden.

Seit gut 30 Jahren werden Computer überall in den Büros benutzt. Alle nach 1980 Geborenen, kennen die Geräusche, die früher aus jedem Büro drangen, nicht mehr und können sie auch nicht zuordnen. Wer ein bisschen Nostalgie atmen und sich wehmütig in Erinnerungen ergehen möchte, kann zum Beispiel beim alles andere als altmodischen Film-Abspiel-Kanal YouTube im Internet fündig werden. Einfach unten stehenden Link eingben, schon erklingt das gute alte Schreibmaschinengeklapper. Es ist die wunderbare Melodie „The Typewriter“ : Rhythmisches Gehämmer, Geklingel und Geratter auf einer Schreibmaschine, unterlegt mit Geigentönen. Das klingt umwerfend für die, die diese Zeiten miterlebt haben.

Leroy Andersen, von dem Melodie stammt die sich in das kollektive Gedächtnis eingeprägt hat, hat diesen fili- granen Song 1950 komponiert. Dass Computer einst die Schreibmaschinen ersetzen würden, hätte sich damals nie- mand im Traum vorstellen können. Einfach mal reinhören und ein paar Se- kunden von alten Zeiten schwärmen – und dann vielleicht zu dem Ergebnis kommen, dass so ein PC doch ein tolles Gerät ist. Tipp-Ex jedenfalls wird heute nicht mehr benötigt und schmutzige Finger nach dem Farbbandwechsel gehören auch der Vergangenheit an.

www.youtube.com/watch?v=g2LJ1i7222c